Lebenszeichen

Wenn alles rund um einen selbst den Bach runtergeht, muss man sich festhalten, oder man wird abgetrieben. Dann hört man mit halbem Ohr hin, was einem die raten, die sich entweder schon gesichert haben – oder eben selbst dem Untergang entgegentreiben. Untergangsszenarien beflügeln a) die Ratgeber und b) die aktiv am Untergang mitwirken, alternativlos, wie sie sagen.

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Mir reichts, sagt man dann. Hört die neuesten Nachrichten nicht oder nur im Hintergrund, weiß schon, was der nächste Leitartikel sagt, und betrachtet den rasenden Stillstand des Fortschritts als ob man sich in einer Rakete ohnedies von der Erde entfernte. Im Kreis der Vertrauten vermeidet man, den Abstieg oder das drohende Ende zu thematisieren, man widmet sich eher den tröstlichen Kleinigkeiten der unmittelbaren Umwelt, dem Menü oder einem gerade erschienenen Gedicht eines Freundes oder der Satire zur politischen Wirklichkeit.

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Will mich wo festhalten, und ist es nicht eine religiöse Selbsttäuschung, habe ich nicht viel Auswahl. Mich retten, das heißt lebensnah aufbewahren, ohne andere dem Absturz preiszugeben: also handeln. Andere retten, ohne selbst wahlweise Asche oder Märtyrer zu werden: also handeln. Handeln ist keine Praxis, die man aus den noch so freien Meinungsbildern einfach so ableiten kann. Es muss schon über die Wirklichkeit kommuniziert werden, damit man etwas tun kann, um diese Wirklichkeit zu verändern, in unserem Sinn, also uns festhalten und nicht abtreiben, also nicht verhungern lassen, also nicht abgeschoben werden. Das heißt nicht einfach herumzudenken, sondern Politik zu machen, und das wiederum heißt, die alternativlosen Wahrheiten der Machtbesitzer und der Machtbesessenen angreifen, um ihnen die Augen für die Wirklichkeit zu öffnen. Das erfordert gar nicht so viel Wagemut als Selbstvertrauen in die eigene Wahrnehmung von Wirklichkeit – es ertrinken wirkliche Menschen auf der Flucht, er sichern wirkliche politische Verbrecher ihre Macht und ihren Besitz zu lasten anderer usw.

Für die Politik heißt das auch aufzuhören, den Diktatoren, mit denen man ja reden muss, auch noch in den Arsch zu kriechen, dem Erdögan oder dem Orban oder…man sie kann sie da auch hineintreten, obwohl man mit ihnen redet. Das wird man doch noch gleichzeitig können? wenn ja, dann sollte man dies in der Politik wirklich werden lassen, statt es beobachtend, aus der Vogelperspektive, zu kommentieren.

Liebe Leserinnen und Leser: bitte denkt jetzt nicht, dass der Daxner den Precht oder ähnliche imitiert und Schundphilosophie verbreitet. Mir geht es darum, dass ich angefressen bin von der universalen Ablehnung aller, die fehlerhaft erscheinen, da geben die Grünen zu sehr nach, da sind die Roten inkonsequent, da sind die Schwarzen sowieso blöd, und über die andern redet man nicht, weil einem die Schimpfwörter fehlen…auch wenn jede der negativen Zuschreibungen richtig wäre, bedeutet es doch nur, nicht nach den Haltgriffen zu langen, sondern sich weiter treiben zu lassen, was genau das Ziel der Populisten und Faschisten ist. Wenn euch etwas nicht passt, dann macht Politik. Es geht mir tatsächlich auch um den Stil der Kritik. Denn wenn die Haltegriffe der Politik abgedrängt werden in dieser wohlfeilen Negativität derer, denen es noch gut genug geht, das zu verbreiten, gibt es wenig Ansatz Politik nicht nur gegen die AfD und Aiwanger und Söder und Scholz….zu machen. Abstrakte Turniere gibt es nur in in digitalen Spielen, die wirklichen sind keine Turniere, sondern beides: Position und Opposition. aufhören, die Meinungen zu ziselieren, handeln, mit klaren Prioritäten, und nicht dort versöhnlich sprechen, wo nicht versöhnt gehandelt werden kann (zB. in der NATO oder beim nationalen Umweltumbau oder bei der Sozialhilfe). Hört auf, unsere Feinde durch manche Rechte und Gesetze auch noch zu subventionieren, dann haben wir Spielraum genug zur Politik und werden nicht abgetrieben.

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Fragt die Leserin oder der Leser: und was machst du? Und ich antworte, alterslangsam, ja, ich mache das auch, und die mit denen ich handle merken es. Man kann nicht alles für alle machen, und es ist peinlich, zu allem für alle zu sprechen.

Diktatoren passen nach Berlin. Nicht zu uns, oder?

Natürlich muss man mit allen politischen Führern sprechen können. Dass der Bundespräsident den Diktator Erdögan empfängt, kann man ertragen, es hat keine Bedeutung, auch angesichts der Bedeutungsarmut des Bundespräsidenten. Die Pressekonferenz und das Ergebnis nennt die CDU „Realpolitik“ gegen die „Wertebasis“ der Bundesregierung. Ausgerechnet die CDU, die in ihrer rassistischen EU Politik vor mehr als 10 Jahren GEGEN die Türkei hervorgetreten ist…naja, auch die so genannten Christen können sich ändern. Ja, man kann auch weniger scharfe Worte gegen dieses Szenario verwenden, verbal abrüsten. Man kann, ich kann das auch. Man kann aber auch verbal noch präziser und schärfer sein, aber man sollte nicht in der politisch intellektuellen Blase der nur miteinander sich austauschenden Kommunikation verharren. Das nutzen nicht nur die Populisten.

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Abstrakt gibt es weder Verhandlungsverbote noch Verhandlungszwang. Es kommt immer auf den Kontext an, nicht nur den, in dem „wir“ uns befinden, sondern auch in dem sich das Gegenüber befindet: Noch komplizierter wenn es mehr als zwei Kontrahenten sind. Wie jetzt, wie seit langem. Ich bin hinreichend Österreicher um nicht zu erkennen, wie und warum die Deutschen immer die Extreme suchen, die Unterwerfung unter alle möglichen Mächte oder die Überhebung gegenüber allen andern oder bestimmten anderen. Klar, das Land war schon zweigeteilt „wichtiger“ als Österreich, und nach der Vereinigung erst recht. Aber das allein erklärt nicht alles. Wenn ausgerechnet der Diktator Erdögan die deutscher Shoah-Geschichte zur Erklärung – nicht Akzeptanz!!! – der Israelfreundlichkeit heranzieht, um sich sogleich von dieser Geschichte zu distanzieren, dann erklärt das einiges. Die Nachlese von Erdögans Besuch trifft übrigens die Vorhersagen ziemlich genau, und dass Erdögan unter Reputationsverlust so wenig leidet wie Putin, ist auch klar – solange Deutschland zahlt und Flüchtlingsdeals mit ihm macht. Schließlich ist die Türkei auch NATO Mitglied – Loyalität darf das Bündnis dafür keine erwarten.

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Mein Problem in diesen Tagen ist nicht die scheinbare Diplomatie, sondern die Hilflosigkeit von Demokratie gegen Diktaturen und ihre Kommunikation. (Eher Vorbildlich ist der Marsch der Hunderttausenden von Tel Aviv nach Jerusalem, der ist weniger hilflos und eher auf die Zukunft gerichtet). Die Schwäche Deutschlands ist nicht rhetorisch, sondern real. Das macht Sorgen und es macht aufmerksam, dass die Selbstherabstufung und die objektiven Bedeutungsverluste auch etwas an unserem Leben und an unserer politischen und kulturellen Praxis ändern werden (oder ändern müssen, da liegen Entscheidungen). Unser Land bewegt sich, wie fast alle anderen in Europa, nach RECHTS, aber auch nur weil LINKS so gut wie nichts ist. Das Hufeisen schließt sich, bei uns Wagenknecht und die AfD, in Frankreich die Linkspartei und die Rechten, und Italien, und Ungarn, und die österreichischen Bundesländer und…Was heißt das? Zunächst, dass wir Abschied vom eingeübten Begriffswerkzeug nehmen sollten. Dass wir gegen die Realpolitik etwas realistischer die Wirklichkeit beachten sollten und bedenken und kritisieren und verändern, also politisch sein und nicht den Fetisch der Meinungsfreiheit gerade auf unsere Feinde auszubreiten…richtig gelesen, die Meinungsfreiheit ist nicht das höchste Gut der freien Gesellschaft, sondern nur weit oben. Ganz oben sind die Menschenrechte und vor allem die Menschenwürde, die sich nicht von den Erdögans dauernd angreifen lassen soll, nur weil er seine Meinung äußern darf, nicht nur Erdögan natürlich.

Nachsatz: viele PolitikerInnen bezeichnen viele ihresgleichen, aber auch ganze Gesellschaften usw. als Faschisten oder Nazis. In den meisten Fällen ist das falsch, irreführend oder ablenkend. Aber nicht immer, und andererseits müssen wir v.a. den FaschismusBEGRIFF richtig anwenden, auch zur Orientierung. Man muss also oft die Lackmusprobe machen, wer wann und wie das F Wort oder das N Wort anwendet. Bei Putin muss man darauf nicht mehr reagieren, bei Erdögan auch nicht. Aber zB. in Israel ist es wichtig, es im Regierungsumfeld des Premiers richtig einzusetzen, damit auch zwischen dieser Regierung und der israelischen Gesellschaft unterschieden werden kann. Das ist mühsam und ärgerlich. Aber die Wirklichkeit des Faschismus, die Nazigeschichte hier, all das war und ist noch viel schlimmer und mühsamer.

Die Wirklichkeit besiegt die Wahrheit

Annalena Baerbock hat am 16.11. 40 Minuten lang zur Situation in Israel und zu ihrer Politik dazu gesprochen. Wer dem aufmerksam gefolgt ist, versteht, warum sie – auch warum Robert Habeck – so weit in der Analyse der Wirklichkeit vor dem Kanzler denken und sprechen. Es war eigentlich fürchterlich zu erfahren, wie die Wirklichkeit des 7. Oktober und seine Folgen verarbeitet werden muss, will man nicht verzweifeln – was ja einen Sieg der Terroristen bedeuten würde: Der Kompromiss der Verzweifelten ist, worauf sie warten, wenn sie schon nicht gewinnen können.

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Dankbarkeit gegenüber Baerbock bedeutet, noch weniger auf die Fakes reinzufallen und noch genauer Gründe und Ursachen der Konflikte und der Kontroversen auseinanderzuhalten. Nur dann kann man auch seine eigenen Haltungen zu den Ereignissen mit ihren Widersprüchen ertragen, und nicht etwa versuchen, widerspruchsfrei zu denken und zu agieren (was ja bei vielen Hohlköpfen in der Politik die wirkungsvolle Außendarstellung ist).

Das Abgleiten vieler Elemente unserer (deutschen, europäischen) Gesellschaften in die faschistischen Koordinaten ist zunächst einmal evident. Das ist keine Interpretation, sondern lässt sich beobachten und ausdeuten. Es heißt nicht, dass überall Faschismus herrscht, aber seine Beteiligung an mehr oder weniger legitimer Herrschaft ist deutlich. Man merkt das auf allen Ebenen, vor allem in der Umgruppierung der Prioritäten, im Vernachlässigen der aufgeklärten und humanistischen politischen Akte, in der Gleichgültigkeit gegenüber wirklichen Zukunftsereignissen. Dagegen helfen weder Gebete noch Meinungen, dagegen hilft nur Politik. Die muss aber bei der Wirklichkeit ansetzen und nicht bei den Programmen, die dieser Wirklichkeit, wie jeder Anspruch auf Wahrheit, hinterher hinken.

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Dass Scholz mit Verbrechern verhandeln will, kann und muss, mit Erdögan und anderen, kann man ihm abstrakt nicht zum Vorwurf machen. Wie seine Umgebung aber den heutigen Besuch rechtfertigt, ist manchmal abenteuerlich – und dann werden die Vorwürfe konkret. Es geht immer um ein quid pro quo. Ja, die inakzeptablen Aussagen Erdögans gegen Israel und für die Hamas sind inakzeptabel, aber, sagen die Weichspüler, wir wollen ja über Flüchtlinge verhandeln und auch sonst brauchen wir das NATO Mitglied Erdögan, und der wird doch noch sagen dürfen, wenn er nur auch in unserem Sinn handelt. Diese Figur gilt für so gut wie alle politischen Akteure und Aktionen. Meine Frage ist aber, welche Angebote an friedlicherer und demokratischerer Politik hat Deutschland dem Verbrecher anzubieten, um einen diplomatischen Kompromiss abzuverlangen? Viele dieser Angebote hätte die frühere Regierung, hätten die obersten deutschen Gerichte, hätte das Parlament, hätte die EU schon formulieren können, aber es gab ja nie wirklich die nicht-überschreitbare Grenze von eigenem demokratischen Selbstverständnis und der Position des Anderen, der ja nie Feind sein durfte und darf, weil man ja etwas von ihm will. Er will aber nichts von uns, sondern setzt durch, was seine Gefolgschaft in Deutschland ihm zugute macht.

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Zurück zu Baerbock. Es ist hilfreich und hoffnungsvoll, die nicht auflösbaren Widersprüche der Wirklichkeit wahrzunehmen, für wahr zu erachten, und trotzdem zu handeln. Auch das kann man den Gegnern und möglichen Partnern vermitteln, nicht freundschaftlich, nicht feindlich, nur der Wirklichkeit verpflichtet, und das heißt zum Beispiel, Prioritäten zu setzen, wer gerettet werden soll, bevor die Täter vernichtet werden, und wer in der eigenen Gesellschaft entmachtet werden muss, bevor die Gegner entmachtet werden (Das ist in Israel zB. viel deutlicher der Fall als es in den Diskursen der Israelfeinde in Deutschland erscheint…). Es ist nicht so, dass die Probleme nicht lösbar wären, aber sie sind es nur mit der Korrektur von Politik, die mit Entmachtung bestimmter Machterhalter nur gelingen kann. Das kann man in die Propaganda der Befreiung hineinreden, muss man aber nicht: man muss handeln. Der Marsch auf Jerusalem ist ein Vorbild. Der sollte auch hier geschehen, geschieht ja im Kleinen bereits. Und es gibt keinen Augenblick, in dem nicht jeder von uns etwas in dieser Richtung tun kann, viele tun es.

Frühling der Diktatoren, Sommer der Faschisten

Wenn alle mit allen reden dürfen, man wird ja wohl noch…, dann ist das doch gut, oder? wenn Diktatoren mit Demokraten sich treffen dürfen, weil es besser sei, mit einander zu sprechen als nicht, so Roth SPD, dann hilft das dem gedächtnisschwachen Kanzler und dem Diktator Erdögan. Wobei hilft es? Biden trifft Xi, und letztlich treffen sich die Wirtschaftler der Demokratien mit den Rohstofflieferanten der Diktaturen aus beidseitigen Interessen. Und das ist nun wirklich nicht neu. Natürlich nennt man bei der Begegnung den Diktator nicht „Diktator“, und die feinen Abstufungen des Sprachgebrauchs zeigen die diplomatische Bildung der Akteure.

Die besser Gebildeten, oder auch nur die Klügeren, haben sich in Diktaturen längst von den Nachrichtensendungen, der Tagespresse, den News und den Fake News abgewandt. Auch dort, wo es keine Diktaturen gibt – ich sage nicht: noch – selbst dort, sinkt das Interesse an den Neuigkeiten, die entweder nichts neues bringen oder aber nicht mehr Korrekturen der eigenen Meinungen stimulieren.

Das alles hilft den Populisten, es hilft dem Pöbel, und es hilft dem sich ausbreitenden europäischen und globalen Faschismus. Der ist ja nur teilweise ein Produkt der Demokratiemüdigkeit, der brüchigen Gewaltenteilung, der Unfähigkeit, erkannte Probleme zu lösen oder wenigstens lösbar zu machen. Eine weitere Seite dieses Faschismus ist auch, den Sackgassen des massiven Individualismus, vor allem des neoliberalen, durch identitätsstiftende Gemeinsamkeiten zu entkommen, die sind oft national, oft identitär, oft religiös, und meistens so oberflächlich wir kurzlebig. Alle wachen Medien und Intellektuellen sind sich einig darin, dass Deutschland, Europa, die Nordhalbkugel, der Westen nach RECHTS rutschen. (Und perfiderweise viele Länder des Südens schon rechts sind…da gibt es Unschärfen). Antisemitismus, Völkischkeit, Fremdenhass sind Folgen, nicht Ursachen solcher Entwicklungen, die es seit langem gibt. Das kann man in Europa mit der Duldung von Faschismen (Ungarn, Italien, etc.), mit der Flüchtlingspolitik und jüngst mit der zu schwachen Empathie für Israel nach dem Überfall durch die Hamas beobachten. Ein kleiner Aspekt mit großer Wirkung ist die Vernachlässigung der Demographie als Politikfaktor: wenn es immer weniger junge Menschen aus dem eigenen Stamm gibt, dann führt die Fremdenfeindlichkeit und die Abwehr von Immigration zum Absterben des Stamms, dann haben es die Eingewanderten leichter, aber bis dahin: Sozialleistungen nur für eigene Staatsbürger (die CDUCSU redet hier schon wie die klassischen Faschisten, und sie sind nicht allein), und der Arbeitsdienst soll auch wieder eingeführt werden (Linnemann), und dann wundert man sich, warum Gastarbeiter lieber in andere Länder ziehen…Deutschland ist mit solcher Blödheit nicht allein, als ob das ein Trost wäre.

Viele wehren sich gegen die Behauptung, der europäische und globale Faschismus greife um sich, erweitere seine Domänen. Die meisten wissen gar nicht, was Faschismus genau ist, das liegt am schlechten Geschichtsunterricht in den Schulen und in Deutschland an einer besonders verkanteten Vergangenheit, die zwischen NSDAP und Faschisten schlecht unterscheidet und die Zeit vor 1933 auch ausblendet. Ich behaupte, dass der Faschismus, durchaus in sich widersprüchlich, für viele, nicht nur am Stammtisch und in der reaktionären Presse, eine empfundene Alternative zur Demokratie ist. Und ich gestehe, dass mir kein alternativer Begriff einfällt, auch wenn ich weiß, dass viele Erscheinungen des heutigen Faschismus nicht deckungsgleich mit den früheren Faschismen sind. Natürlich weiß ich das.

Schon Erich Fried hat zur Recht gesagt, wer nur Antifaschist ist, ist kein Antifaschist. Das ist mehr als wahr, denn „dagegen“ sein ist zu einfach für demokratische BürgerInnen, und Antifaschismus ist noch nicht per se Demokratie und Republikanismus. Dazu aber braucht es nicht nur Praxis, sondern auch Bedenken gegenüber der eigenen Sprache, der Begriffe und der begriffslosen Bezeichnungen. (DAS wäre mein wichtigstes Argument für die Bildungsreform).

Aber jedenfalls ist die Hinnahme der Partnerschaft von Demokraten und Faschisten unter realpolitischem oder tauschwertorientiertem Aspekt zu wenig.

Bitte unbedingt lesen: Timothy Garton Ash: „Europe Whole and Free“ (NYRB 2 November 2023). Der Artikel ist am 4. Oktober geschrieben, vor dem Überfall von Hamas auf Israel

Müde?

Man kann es nicht mehr hören, ich weiß. Man will schon gar nicht in die Zeitung schauen. Auch als Thema bei Gesprächen ist der Krieg nicht mehr gewollt. ???Der Krieg??? Welcher denn, ach immer der letzte. Allmählich dämmert es vielen Menschen, dass es ja möglich ist, im Krieg an alles andere, an alles Mögliche zu denken, auch wenn vieles nicht erreichbar ist, man nicht überall hin reisen kann, bestimmte Sachen nicht mehr kaufen kann, manches besser verschwiegen als gesagt wird….

In diesen Tagen rauscht alles von Vergleichen, wie frühere Kriege sich nicht, oder teilweise doch, wiederholen, und manche sind bei den Vergleichen erfinderisch. Aber so leicht lässt sich das eigene Bewusstsein nicht betrügen, wenn der Krieg sich um einen herum ausbreitet und immer mehr von dem ergreift, was man als seine Lebenszone verstanden hat, unzugänglich dem Krieg, … Das Verdrängen hat ein Ende, und durch die Hintertür kommt die Wirklichkeit immer herein, wenn sie vorne abgewiesen wird.

In diesen Tagen, zum 100. Geburtstag des Vico von Bülow, Loriot, wird man in manchen Medien abgelenkt und freut sich der Erinnerung an das eigene Lachen. Ja, seht ihr, das ist doch Ablenkung. Und schon denkt man, wie gut es ist von der Wirklichkeit abgelenkt zu werden. Die lässt sich, anders als so genannte Wahrheiten, nicht wirklich verdrängen.

Die Ablenkungen dienen der Stärkung von Resilienz und Umsicht und sie sind Übungen der Mehrfachkonzentration. Aber was da als Hintergrundstrahlung unabweisbar ist, verstärkt sich. Ob wir das so wollen oder nicht. Irgendwann ist der Krieg so nahe gerückt, dass man aus anderen nicht darüber reden kann und darf, innere und verordnete Zensur, Vorsicht, Selbstschutz und die Unwilligkeit, die Propaganda auch noch kritisch zu rezensieren, engen das Blickfeld ein, und dann gewinnen andere Themen plötzlich neue Bedeutungen. In Briefen aus den Jahren 1938 bis 1945 werden plötzlich Kochrezepte, Moderatschläge, Zufallsbegegnungen thematisiert, es „kommt nichts vor“, was wirklich vorkommt, aber vieles, das anders vorkommen würde, wären die Zeiten anders. Und das wird sich mit dem Ende des jeweiligen Kriegs ändern, es folgen Zeiten der Anklage gegen die Täter und der Lockerung von Regeln durch die Befreiung. Das ist ein „Immer Wieder“ mit Variationen, und viele kochen darauf ihre jeweilige Suppe, opportunistisch oder vom Wahrheitsrausch trunken. Auch dies kann in scheinbar harmlose Themen eingepackt werden.

Was wir nicht vergessen sollten: Mit dem Ende von Kriegen ändern sich die politischen Rahmenbedingungen schneller als die Persönlichkeiten jedes einzelnen Menschen, die Adaptionen gehen nicht einfach nach gut und böse und schuldig und befreit… Gibt es denn gar keinen Aufbruch in eine bessere Zeit? Doch, nur nicht aus der bloßen Überlegung heraus, dass das Ende des Kriegs auch das Ende seiner Bedingungen, Ursachen und Gründe bedeutet.

Vieles von dem, was ich hier geschrieben habe, taucht vermehrt in den Medien auf, es kann gar nicht unbemerkt bleiben. Wegschauen gilt nicht, weghören. Innere Emigration erweist sich fast immer als Unsinn und Unterwerfung. Kennt Ihr „Dreh das Fernsehn ab, Mutter, es zieht…“? von Georg Kreisler (https://genius.com/Georg-kreisler-dreh-das-fernsehn-ab-lyrics). Die Medienkritik am Krieg ist heute viel aktueller als damals, man sollte sie aber auch ernst nehmen. Ebenso ist die mediale Verzerrung der Kriegswirklichkeit weiter gediehen. Das setzt also mehr Aufmerksamkeit, aber auch veränderte Abschaltmechanismen voraus.

Die Kriege, an denen wir beteiligt sind, sind mehr, wenn nicht alle…Ausweichen geht nicht. Leben im krieg ist nicht immer kämpfen, hungern oder gefoltert werden, war es übrigens auch nicht immer in früheren Kriegen. Die direkten Opfer, die unmittelbaren Beteiligten, die Folgen…all das verschiebt sich, verzerrt sich, aber es bleibt, was es ist.

Und deshalb darf man nicht müde werden, muss wach bleiben. Die Kriege und Kämpfe und Tyranneien untertunneln heißt nicht einfach seine Überzeugungen und Ideologien „ändern“, sondern handeln. Nicht man, wir, wir können etwas tun.

Die Nacht überbrücken

Will man sich gegen die Flut von wahnsinnigen Ereignissen und unlösbaren Problemen schützen, soll man nicht den Kopf in den Sand stecken oder auch alles so geschehen lassen, wie es eben kommt. Wenn man nichts machen kann, stirbt es sich leicht, und nichts bleibt von einem über, das denkt man selbst, und die andern sollen damit fertig werden. Das ist die neoliberale Gegenwartsphilosophie, der die Zukunft so gleichgültig ist wie die Vergangenheit der weniger glücklichen Zeitgenossen. Das geht mir jeden Tag durch den Kopf, wenn ich die Nachrichten höre und sehe, und was sich unterhalb des Schreckens an Unerheblichkeiten abspielt bzw. unter dem Vorwand von Ernsthaftigkeit diskutiert wird. Nun ist die Gegenwart schrecklich, aber nicht viel schrecklicher als die letzte Zeit, nur sind die Ereignisse näher gekommen und man kann nicht sagen,

dass sie sich wirklich außerhalb von uns abspielen; wir sind nur nicht im aktiven Zentrum von Krieg und Unmenschlichkeit, aber doch betroffen, das sagen selbst Vorsichtige…und natürlich: der Klimawandel ist ja schon da, und den braucht man nicht zu fürchten, weil es ohnedies kein Entkommen von ihm gibt.

Unterhalb dieser grausigen Wirklichkeiten ist alles ganz einfach, so scheint es, so, wie immer. Weil es ja nicht wirklich besser war, früher, als viele noch optimistisch waren, mehr Hoffnung hatten, nur war das Unglück etwas weiter entfernt von der Insel der seligen Europäer. Wir haben sozusagen auch für die anderen gedacht und gefühlt, und uns unserer privilegierten Situation bewusst gefreut, aber dass und wie wir am globalen Unglück auch mit schuld waren, das haben wir ferngehalten, jedenfalls von uns, als wären wir wirklich etwas disloziert vom Rest des Weltgeschehens.

Jetzt fragt ihr euch, warum ich so eine Schimpfonie in Moll loslasse. Mache ich ja nicht. Politisch und Moralisch weiß ich ja, wie ich auf diese Unterwerfung unter die Apokalypse reagiere, aber meine Widerstandskraft stärke ich durch das Beobachten und Leben unterhalb dieser bleiernen Kappe aus globalem Unglück. Man muss eben nicht sich an Putins oder Hamas oder Talibans Blödheiten anschmiegen um sie besser zu verstehen, man kann unter diesem eisernen Dach auch noch leben, Tage und Nächte zubringen. Abstand halten macht klug und resilient. Denn man sammelt auch Erinnerungen für die Zukunft, man muss wissen, was man (sich) erhalten will. Was werde ich meinen Enkelinnen und Urenkelinnen erzählen, wenn es keine Gletscher mehr gibt, keine Schmetterlinge, keine wilden Pflanzen? Was haben die Menschen gelernt, als ihnen das Denken und Lesen verboten wurde (Fahrenheit 451), gelernt, um es zu behalten? Das sind keine Träumereien aus dem Jenseits, das alles ist hier.

Gerade bereite ich mich in Wien auf eine Lesung aus meinem neuen Buch „Flanieren im Mythos“ vor, morgen Abend. Ich flaniere heute durch einige stark befahrene und begangene Hauptstraßen, und stelle fest, dass man sich an den hunderten Geschäften satt oder hungrig sehen kann, je nachdem, was gerade angeboten, abverkauft, aufbewahrt wird. Manches schaue ich genauer an, anderes läuft an mir vorbei, Schuhe und Juweliere interessieren mich nicht, aber was es da sonst noch gibt, oder auch gegeben hat, und jetzt verstauben die Fenster, bis jemand neues einzieht und anbietet. Wer etwas bestimmtes sucht, flaniert nicht. Wer flaniert, findet, was er nicht gesucht hat, bewahrt es nicht auf, es gehört aber doch in die Erinnerung. In einem Einkaufszentrum kann man nicht flanieren.

An einer Hauswand erinnere ich ein Namensschild, das jetzt nicht mehr da ist. Über viele Jahre habe ich mich gefragt, ob die Sängerin, die Musikstunden angeboten hatte, noch aktiv war. Sie ist mit 100 Jahren 1993 gestorben. Noch viele Jahre danach habe ich das Schild gesehen. https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_F/Firbas_Ella.xml Nicht, dass mich ihre Biographie interessiert hätte, aber über das Namensschild habe ich meine Bewegungen in diesem Bezirk, an dieser Straße über Jahrzehnte verfolgt. Vieles setzt sich so zusammen, dass ein Bild entsteht, das aber kein Mosaik ist, sondern eine Montage aus all dem, was zum wirklichen Leben gehört – weil eben die Kriege, Grausamkeiten und Blödheiten nicht dazu gehören, sondern auf der andern Seite sich verdichten. Gestern habe ich eine Ausstellung im Jüdischen Museum zum „Frieden“ gesehen, nicht besonders gut, didaktisch, aber doch klar: es ist nicht die andere Seite des Kriegs (Jüdisches Museum Wien, „Frieden“, 6.11.2023, 18.30). Durch den Krieg kann man nicht flanieren.

Den Frieden muss man (sich) immer wieder herstellen, um den Krieg ertragen zu können, sich ihm nicht zu unterwerfen.

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Es ist nicht einfach, in diesen Tagen den Kopf für das Alltägliche, für die eigenen Texte und Überlegungen, freizubekommen. Aber sich dem Schrecken „hinzugeben“, wäre falsch, ist noch gefährlicher, weil es eine Scheinhaltung ist. Wenn wir im Krieg sind, aber nicht Kriegspartei, nicht kämpfen und töten und getötet werden, so spielen wir das doch nicht – wie es manche dann doch nicht unterlassen zu spielen, obwohl es keine Folgen hat, was sie denken und sagen.

Ingeborg Bachmanns Gedicht „Die gestundete Zeit“ beginnt mit den Sätzen

„Es kommen härtere Tage. / Die auf Widerruf gestundete Zeit / wird sichtbar am Horizont.“

Wenn das so ist, dann stellen wir uns darauf ein.

Wir haben uns auf keine unüberwindbaren Klippen eingestellt, als vor dreißig Jahren scheinbar der erhoffte Frieden ausgebrochen war, angebrochen war. Es gibt gute Gründe, den Vertretern des nächsten ehernen Zeitalters nicht auch noch unser formbares Gewissen zu überantworten.

Immerhin, es kommen Tage.

Israel muss weiter leben

Aus Habecks bedeutender Rede:

„Das ‚Beide Seiten‘-Argument führt hier in die Irre. Die Hamas ist eine mordende Terrorgruppe, die für die Auslöschung des Staates Israels und den Tod aller Juden kämpft. Die Klarheit, mit der das wiederum zum Beispiel die deutsche Sektion von Fridays for Future auch in Abgrenzung zu ihren internationalen Freunden konstatiert hat, die wiederum ist mehr als respektabel.“ (2.11.2023). Lest die ganze Rede, bitte:

https://www.sueddeutsche.de/politik/habeck-rede-wortlaut-antisemitismus-israel-deutschland-1.6297311

Damit wird auch eines klar: was immer wir – jüdische, demokratische, Netanjahu-kritische, -ablehnende etc. Menschen bis zum 6.10. gedacht und gesagt haben, wird nicht durch den Terror der Hamas unwahr oder unwirklich. Aber es muss warten, bis das Überleben Israels gesichert ist, bis die Geiseln befreit sind, bis die Bedingung der Möglichkeit, wieder rechtlich und sicher zu handeln, gegeben ist. Und was jetzt geschieht, muss auf das Verhalten der Hamas – die Schlächterei von Menschen, das Morden, Vergewaltigen, Foltern im Namen am 7.10. Bezug nehmen. Jede Ausgewogenheit der Verteilung von Schuld an die Protagonisten erinnert an die „Milderungstatbestände“ im Strafrecht und vor allem aus der Position des selbst an der Schuld nicht Beteiligten. Also, kein ABER.

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Die sich abzeichnende Katastrophe der verhungernden, auch aus Pakistan vertriebenen Afghanen, der endlose Krieg der russischen Aggressoren gegen die Ukraine, all das entwickelt sich im Schatten des punktuellen Bewusstseins – was ist jetzt wichtig? – natürlich weiter und wird uns einholen. Die Scheindebatte um Flüchtlinge soll nur eine große Koalition des nach rechts driftenden Staats zudecken, auch hier geht die Saat des illiberalen Selbstbewusstseins auf, natürlich nicht nur in Deutschland, aber hier besonders, weil man ja angeblich „gelernt“ hat aus der Geschichte. Zynisch kann man sagen, dass aus der Geschichte von anderen scheinbar so viel gelernt wird, dass man die eigene Geschichte leicht verdrängen kann, sie verblasst fast als Un-Geschichte.

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Viel mehr als Habeck kann, soll man zur gegenwärtigen Situation nicht öffentlich sagen, man kann in beschränktem Umfang handeln – soll und muss man schon – und man muss sein eigenes Verhalten, auch die Auswege, die sich das Selbstbewusstsein sucht, selbstkritisch untersuchen. Dass gerade die deutsche Gesellschaft so wenig empathisch und praktisch-solidarisch sich zeigt, wie zB. Meron Mendel feststellt, ist ein eigenes komplexes Thema, das mit dem antisemitischen Verhalten nicht nur des tatsächlich rechten Hauptstroms, sondern auch des kräftig antijüdischen Nebenarms der Linken nicht deckungsgleich ist.

Israel darf nicht verschwinden, weder von der Landkarte, noch aus dem Bewusstsein. Und wenn jetzt die ABERiologen kommen, dann muss man sie auf das Jahr 1948 stoßen, als die Feinde Israels da begonnen haben, was sie heute weiterführen und vollenden wollen: die Staatsgründung durch die Weltgemeinschaft auslöschen.

Humanismus ist nicht der kleinste Nenner einer Gewissensreinigung für sensible Beobachter, sondern beruht immer auf dem Widerstand gegen die Partikularinteressen der Gewalttäter. Das ist nicht immer einfach, hat auch niemand verlangt. Dass es Israel gibt, nach der Shoah, ist aber ein Beweis dafür, dass er möglich ist, und wenn das Land den Angriff der Hamas und anderer Feinde überlebt, wird sein Humanismus sich weiterentwickeln, selbstkritisch und kritisch. Dass viele heute das „Wenn-Nicht“ implizit mitdenken, zeigt, wie wenig diese Menschen von Israel wissen und verstanden haben.

Auch deshalb tut Aufklärung not, und nur ein unverstellter Blick auf die Wirklichkeit kann die Wahrheiten ans Licht bringen.

Weg mit … ist leider zu einfach, ABER

Die Skala der WEGMIT ist nach oben offen und sprachlich gefährlich. Sag ich wmOrban, sagt jemand, ja aber wmErdögan zuerst, und ein Dritter meint, ja schon, aber wmPutin vorher. Oder innenpolitisch, wmMerz, ja aber vorher wmLindner, nein wmWagenknecht, o nein, wmChrupalla etc. und so kann man unzählige Hierarchien aufbauen. Wen immer man wegräumen möchte aus der politischen oder kulturellen oder ökonomischen Realität, jemand anderes käme zuvor, und man wälzt sich in der Allmacht des Abräumens.

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Eine solche Skala zu formulieren, exponiert zunächst vor allem einen selbst. Denn jedes weg-mit bedeutet ja auch ein wohin? Und das ist entlarvend. Meint man das Jenseits, bedeutet wm ein Attentat. Na, das will man doch nicht, schon gar nicht selber, oder unter welchen Umständen doch, und kann man es dann? Verteidigung durch wm. Das geht im Ernstfall, aber nicht allein, die Resistance oder auch der Kampf gegen die Terroristen braucht Organisation, und die braucht Legitimation. Meint man das Diesseits, kann wm bedeuten abschieben. die oben Genannten sind ja wm-Sagerinnen und -sager, aber wollen wir sie dorthin abschieben, wohin sie unschuldige Menschen, Flüchtlinge, Nichtweiße usw. abschieben wollen? Die Gefahr, dass sie im Abschiebeland ihre Politik fortsetzen, ist gar nicht klein. Außerdem, wie soll man sie dahin bekommen, ohne das Recht selbst zu brechen? also Gefängnis. Oder Hausarrest. Oder einfach Entmachtung, keine Sozialhilfe, keine Krankenkasse, keinen Gruß auf der Straße...wm braucht Ideen, Organisation, und MACHT. Die haben meist, deren wm wir fordern mehr als wir.

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Manche können aus diesen Überlegungen Märchen schreiben, hintergründige Legenden, jeder kann die Anspielung entschlüsseln. Sehr witzig. Andere bringen sie in die Politik ein. In der Demokratie kann weg mit auch einfach heißen abwählen. In Diktaturen ist das schwieriger. Aber jedenfalls sollte man sich mit wm-Forderung vorsichtig zurückhalten. Im Stalinismus bedeutete wm meist, dass der ge-wegte Mensch aus der Geschichte und Erinnerung getilgt wurde. Andere Diktaturen stecken wm-Menschen ins Lager, KZ oder Gulag, und wir vergessen sie oft ob der großen Zahl. Das Volk, das die Diktatoren ermächtigt, kann man aber nicht vergessen oder sich gar ein neues suchen (auch so eine Metapher). wm Nationen sind zahlreich. Und es würden immer auch echte Menschen dem Wegräumen zum Opfer fallen, also kein wm aus der Draufsicht.

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geh weg, sagt die Frau einem zudringlichen Mann, geh weg ruft das geängstigte Kind anderen, stärkeren Mitschülern zu, und wer auf dem Gehweg rempelt, sollte sich vor dem gw hüten.

Also?

Weg mit ist vielleicht kein wirklich guter Weg, und nicht alle kann man umerziehen. Eine Erfahrung kann ich mitteilen: handelt man selbst und meint es richtig zu machen, dann verkleinern sich die, die man weghaben wollte. Also Politik, nicht Strafe.