Der schwarze Freitag gehört der Börse, der Gründonnerstag dem Spinat, die Roten können nur mit den anderen Roten, wenn die Schattierungen ausgefeilt sind – und dem Volk bekannt, Weißbücher sind keine Schwarzbücher, aber warum heißen sie so? und insgesamt sind wir eine farblastige Gesellschaft. Darüber machen etliche Witze, andere sehen die Farben als Bestandteil unserer „Kultur“, warum nicht? und manchen sind die Farben egal, auch auf der Straßenkreuzung ab 23.30…
Man muss keine feiertägliche Politisierung von Farben vornehmen, überhaupt, ein nebensächliches Thema. Aber gerade habe ich eine schöne Gartenausstellung und eine Bildersammlung in einer Galerie besucht, und habe mir die Gartensicht der Kunstgärtner wie der Maler angeschaut, und hinter den Farben und Formen angelegter Natur schon etwas gesehen, nicht geheimnisvoll, sondern verständig. Immerhin kann man in Potsdam viel einschlägiges sehen, Munch, Förster, Hagemeister, man hat das alles im Frühlingslicht und muss sich nicht über die sinnlos-hässliche Kulissenerweiterung der Innenstadt ärgern. Einfach Frühlingsbilder im Frühling, ein bisschen früh im Jahr, aber was solls, bevor wir vertrocknen, schauen wir noch die gekühlten Farben und Formen der Blüten, Stauden und Gräser…
Das kann meine Einleitung zu Osterwünschen und -grüßen sein, man muss ja nicht immer an den Angeln der Weltpolitik herumfummeln. Also: schöne Ostern wünsche ich, herzlich, mit oder ohne Kontext von Karfreitag und Auferstehung bis Pessach, habt es einfach gut. Einfach.
Was das Guthaben bedeutet, ist wieder eine andere Frage. Manche legen Guthaben an, weil es ihnen jetzt ohnedies nicht so gefällt, zum Beispiel ein Guthaben in Moskau, wenn die Russen doch die Ukraine unterwerfen und man dazu beigetragen hat, oder ein Guthaben beim Bauernbund, wenn die Umweltregeln endlich gelockert werden, weil giftige Agrarprodukte bekanntlich der jetzigen Generation auch schmecken, oder aber es möchte diese Generation der künftigen Generation schon gar keine Rente mit 48% gönnen, weil das ja die Guthaben der jetzigen Hindenburgdammkrösoi einschränken könnte. Was, das versteht ihr nicht? die so genannte FDP hält 48% Rente vom Lebenseinkommen für zu hoch…weil es den Haushalt des Sparschweins zu sehr belasten würde, eine sinnvolle hohe Alterssicherung zu garantieren, wie in anderen Ländern, 70%, 80%, jedenfalls sollten alle lebenslang einzahlen und dann viel mehr im Alter bekommen, siehe zB. Österreich. Aber da machen unreife Demagogen (FDP) nicht mit, und die Gewerkschaften verhandeln auch nicht genug über die Renten. Früher, da ist man gern ein paar Wochen nach Pensionseintritt gestorben, aber doch nicht heute…na, ich bin schon wieder am meckern, dabei soll es doch frohe Ostern geben. Zurück an den Anfang.
Es ist ja nicht alles schlecht dieser Tage, siehe die erfolgreichen Ausstellungen und Gartenwanderungen. Und es stärkt die Resilienz, wenn man bestimmte Töne einfach am Ohr vorbeizischen lässt, nicht hinhört oder aufschiebt. Ich hole aus einer unzensierten Vergangenheit eher Erlebnisse herauf, mit 11 bei den Pfadfindern haben wir einen Namen erfunden,
Eurimusibus Gunkelhuber,
und dem haben wir dann angehängt, was man dem Pfadfinderführer oder Lehrer so nicht sagen durfte, was das war habe ich vergessen, aber der Name hat sich eingegraben. Und ich kann ihn frei an heute lebende Gestalten vergeben. Andere erkennen sich vielleicht wieder in dem Namen
O.S. ter Hase,
welcher Name die Frühjahrsgeschichten für meine Kinder und Enkel lange Zeit geschmückt hatte, bis er nicht mehr lustig war. Wie überhaupt nicht alle Jugenderinnerungen lustig sind, nur weil man damals gelacht hatte…Jede Generation, seit Menschengedenken, nimmt ihre Zeit weniger fröhlich wahr als im Gedenken ihre Jugend. Das wäre ein weiteres Thema für die Geschichtswissenschaft oder die Religion: früher war alles nicht nur besser, auch lustiger. Und über „früher“ wird promoviert.
Frohe Ostern also. Früher hatte ich immer
Frohe O*
geschrieben, aber damit war ich auch nicht allein. Naja, in ein paar Tagen fängt die Routine wieder an, da muss ich nicht lustig sein wollen. Wenigstens zitiere ich nicht aus dem Osterspaziergang, oder amüsiere mich über die Osterinsel, die Freunde von mir wirklich besucht hatten. Nur die Kalauer mit Ostern und Western erspare ich euch und mir, aber die waren lange populär, als es noch einen Osten gab.