AutoerBE SCHEUER und Lungenwurm Koehler II

NACHTRAG 14.2.2019 DER BEDEUTUNGSVERLUSTBEHAFTETE SO GENANNTE PROFESSOR KOEHLER HAT AUCH FALSCH GERECHNET: DAS STÖRT DEN CHRISTLICHEN UMWELTSÜNDER SCHEUER NICHT:

Tagesspiegel Online)  Etappensieg für Verkehrsminister Andi Scheuer: Die EU-Kommission hat nichts dagegen, wenn man hierzulande bei Überschreitungen des Stickoxid-Grenzwerts großzügiger agiert. Davon könnte auch Berlin profitieren – und die Chancen von Umweltverbänden, gerichtlich weitere Fahrverbote zu erwirken, würden sinken. Dabei schraubt die Kommission nicht etwa an dem europaweit bestehenden Grenzwert von 40 Mikrogramm. Sie billigt den Mitgliedsländern nur einen Ermessenspielraum zu. Konkret heißt das: Die Deutschen dürfen festlegen, dass Fahrverbote künftig erst ab Jahresmittelwerten von 50 Mikrogramm Stickoxid verhältnismäßig sind. Die Koalition will das in den nächsten Wochen beschließen lassen. Nach dem Stand von 2018 blieben dadurch 26 Städten Fahrverbote erspart. Und das, obwohl der Initiator der neuerlichen Grenzwert-Debatte und Verfasser einer vieldiskutierten Stellungnahme von mehr als hundert Lungenärzten, Dieter Köhler, jetzt mehrere Rechenfehler in seinem Papier eingestanden hat. Das berichtet heute die „taz“.
tagesspiegel.de

 

Klar, der Quacksalber Koehler und seine Kollegen sollen keine Patienten mehr behandeln dürfen, denn WENN Feinstaub und NO2 gesundheitsgefährdend sind, was unseres Wissens so gut wie erwiesen ist, DANN ist die Initiative mindestens versuchte Körperverletzung oder billigendes Inkaufnehmen von tausenden Toten. WENN die Lungenärzte, wahrscheinlich von der Autolobby VdA unterstützt, irgendwo Recht hätten, dann jedenfalls nicht mit dermonokausalen Begründung, dass da noch – noch – kein Todesfall auf den Feinstaub zurückzuführen ist, dann müssten sie wenigstens die Mindestanforderungen an wissenschaftlicher Deutung aufweisen.

Dass der so genannte Verkehrsminister  Scheuer sich glücklich schätzt, dass die Autotrotteln der Republik weiter rasen dürfen, weiter unsere Umwelt vergiften dürfen, und dass auch Koehler unter dem Schutz des bayrischen Hetzers steht, wundert nicht.

Was mir fehlt, ist eine massenhafte Kritik an den Autotrotteln (was  NICHT heißt, dass niemand mehr Auto fahren soll, keine Unterstellungen), was aber heißt, dass wir uns von diesen  kotzgelbwestigen  Aktionen, die immerhin auch „Regierungspolitik“ sind, zu distanzieren. Fahrverbote müssen  sein, Geschwindigkeitsbeschränkungen müssen sein, SUV müssen höher besteuert werden, und Scheuer muss als Flugbegleiter von Seehofers Deportationen die Welt endlich kennen lernen.

Deutsche und Europäische Nazis: Sagen was ist

Ich werde immer wieder ermahnt, die Verbrechen der Nazis (genauer: der deutschen Nazis) nicht dadurch zu verharmlosen, dass ich die AfD und die FPÖ ebenfalls als Nazis bezeichne. Ich weise diese Kritik natürlich mit dem Argument zurück, dass ich ja nicht eine Gleichsetzung  der Nazis an der Macht mit den jetzt agierenden Nazis mache, sondern vor der Machtergreifung 1933 gab es ja auch Nazis, Faschisten und autoritäre Ideologien – nicht nur  in Deutschland. Die Neuauflage dieser Bewegungen erleben wir heute, und sie sind manifest, dokumentiert und vielfältig.

Ich wollte zum Holocaustgedenktag 27.1. schreiben und wurde dadurch unterbrochen:

Study finds Holocaust revisionism rampant in EU’s East

The study raises concerns about Poland, Hungary, Croatia and Lithuania.

By Lili Bayer ( https://www.politico.eu/article/anti-semitism-revisionism-holocaust-study-finds-holocaust-revisionism-rampant-in-eus-east/?fbclid=IwAR1DUtEw8TGGc9xMU16EuISWPZp9DLttrrdqhkhuGWzGoI1OAYgQFcGc7FQ#superComments ) 27.1.2019

Die Schuld und Mitschuld von anderen  verkleinert nichts an den deutschen Verbrechen, aber sie verkleinert auch nicht die Mitschuld. An den in der Studie genannten Ländern kann man das genauer studieren. Im Diskurs geht die Feindeslinie seit ewigen Zeiten immer um die Dialektik von Kollektivschuld und individuellem Anteil. Wie anders als Dazwischen ist die Wahrheit?

*

Der heutige Gedenktag wird „offiziell“ begangen, d.h. der Staat stellt seine Raison dahinter und nimmt die Deutung der Shoah kollektiv für die Nation in Anspruch. Wenn solches nicht zum Ritual erstarrt – was manchmal tut – ist das in Ordnung und legitim. Dabei spielt für mich eine große Rolle, dass aus der Erinnerungskultur allmählich ein Element des gesellschaftsbildenden kulturellen Gedächtnisses wird, das eben die Grundlagen unseres sozialen und politischen Selbstverständnisses bildet. Genau dieses wird von den Shoah-Revisionisten angegriffen.  Widerstand ist angesagt, aber auch Reflexion der eigenen Abkürzungen.

Wenn der bedeutende Volkhard Knigge, Leiter der Buchenwald Gedenkstätte, die AfD vom Erinnerungstag aussperrt, weil sie sich nicht vom Nazi Höcke distanziert, ist das richtig und notwendig, auch wenn die AfD Parlamentarier „demokratisch“ gewählt sind. Das ist keine Schwachstelle der Demokratie, sondern eine ihrer offenen Flanken, die wir in den Grenzen des Rechtsstaats dulden und verteidigen müssen. Höcke fördert ja nicht nur den Revisionismus, er fordert ihn ausdrücklich,  und auch aus dem parlamentarischen Raum heraus.

Wenn die Gewerkschaft der Polizei von AfD-Kandidaten für den Landtag Thüringens eine Distanzierung von Höcke fordert, ist das zu wenig und falsch. Sie dürfen für eine Nazi-Partei kandidieren – und ich soll ihnen auf Verlangen meinen Ausweis zeigen oder ihnen gar auf Fragen  die Wahrheit sagen? Hier geht es nicht um die Dialektik von Rechtsstaat und Widerstand, sondern um die Form des Widerstands.

*

Abseits der ganz aktuellen Ereignisse der letzten Tage wollte ich eigentlich etwas anders herangehen, bin nur durch diese letzten Meldungen etwas abgelenkt worden:

Können wir das Thema (Holocaust, Shoah, ewiger oder beendbarer Antisemitismus) auch jenseits der Zeitzeugenkultur wachhalten, sollen wir das, oder kann die von vielen bekämpfte Historisierung nicht so gar etwas positives bewirken? Die Frage treibt mich seit Jahrzehnten um, weil am Beispiel meiner Familie und der Dokumente aus ihrem Umkreis und vielen anderen Quellen die professionelle Beschäftigung mit der möglichen Antwort auf die Frage immer kompliziert wird, je älter ich werde. Ich bin die erste Generation nach der Shoah, geboren im Jahr der Gründung Israels, und mit dem Defizit, sehr viele Mitglieder  meiner Familie nie gekannt zu haben – hier liegen  Parallelen und Unterschiede zu denen, die ihre Angehörigen „im Krieg“ verloren haben, als Soldaten, Bombenopfer oder durch Hunger. Das“Grab in den Lüften“  (Paul Celan) ist keine Kriegsgräbergedenkstätte.

Die zweite Problematik, auch für mich und verallgemeinert, ist die Frage, was am Antisemitismus 2019 neu ist, so neue, dass man darauf hinweisen muss. Zunächst: nach 1945 hat es auf der Welt mehr als 6 Millionen jüdische Menschen weniger gegeben.  Von diesem reduzierten Stamm hat sich einiges jüdisches Leben wieder und weiter entwickelt, aber da fehlen doch welche, und etwas?

Die dritte Problematik ist die freche, aber immer klüger verpackte Phrase von der Mitschuld der jüdischen Menschen an ihrem Schicksal, das eben heute Antisemitismus und Israelkritik heißt, wobei letztere nicht Kritik an der israelischen Politik ist und ersterer nicht wirklich weiß, wovon er spricht, aber umso schlimmer: die immer wieder stattfindende Neuerschaffung von „Juden“[1] durch den Antisemitismus war meint Thema und ist es heute umso mehr, als die Methode der fremdenfeindlichen Rassisten ja nicht nur jüdische Menschen, sondern die Ethnien von Flüchtlingen, Fremden, Zuwanderern usw. genauso oder ähnlich überfällt. (Deshalb mache ich seit Jahren Forschungen zur Diaspora von Afghan*innen[2], und viele Analogien zum Antisemitismus, aber auch zum Verhalten der afghanischen Gemeinschaft machen mich alert).

Dass sich die Reaktion auf diesen Antisemitismus oft in spiegelbildlichen und analogen Reaktionen auf andere ethnisch, religiös oder sozial ausgrenzende oder ausgegrenzte Gruppen äußert, ist nicht nur bedauerlich, es muss kritisiert und dekonstruiert werden. Aber woher das alles kommt??

Ich nehme drei, mit einander nur schwach oder komplex verbundene Ansätze:

  • Mein Freund Aron Bodenheimer hat mit mir die These ausgearbeitet: „Nur wer vergessen will, darf sich erinnern“, d.h. dass die Opfer ja nicht zwangserinnert werden müssen, an das überstandene Leiden, vor allem wenn es von den Tätern zu deren Selbstversöhnung an sie herangetragen wird (lest bitte die Blogs zur Garnisonkirche Potsdam zu diesem Thema);
  • Nicht nur jüdische, auch andere aufgeklärte Intellektuelle halten die „Rechten“, v.a. die Antisemiten, wegen ihres Rassismus und Fremdenhasses für dumm, unwissend oder primitiv. Falsch, der Median an Intelligenz war bei den Nazis nicht anders als bei ihren Gegnern. Sie haben nur ihre Gewissensbildung und Ethik anders polarisiert als aufgeklärte, empathische Menschen (was übrigens zur Überheblichkeit linker Antisemiten gegen die rechten führt);
  • Dass es jüdische Islamophobie gibt,ist angesichts des Nahostkonflikts ebenso unsinnig wie vordergründig verständlich: die arabischen Länder rund um Israel und die Palästinenser als Inbegriff des Islam zu verstehen ist ungefähr so dumm wie Kapitalisten als jüdisch herauszuheben; verständlich insofern, als ungebildete oder fanatischhe Jüdische Menschen, wie alle andern Menschen, Religion als quid pro quo, als Platzhalter für Herrschaftsideologien missbrauchen.
  • Dass sich jüdische Menschen von ihrer Umgebungskultur „desintegrieren“ sollen oder sollten, ist eine gewagte These einer bestimmten Unzufriedenheit mit der Übernahme der Geschichtsbilder der Tätergesellschaften, als ob es zwischen der Shoah und heute nicht drei Generationen gegeben hätte;
  • Und schließlich die Engführung des Erinnerns durch die pädagogische Lehrbeispielkultur, die nicht funktionieren kann, weil die Einzigartigkeit der Shoah, gewiss sie, nicht ausschließt, dass es vergleichbare Genozide und unfassbare Grausamkeiten auch anderswo und in Zukunft geben kann. Des sind die jungen Menschen einfach leid, weil es ja nicht stimmt.

Und was mache ich heute? Ich werde zu einer der vielen Veranstaltungen gehen, zuhören, bedenken was vor mir im Bücherregal vor dem Schreibtisch sich an Zeugnissen und Erinnerungen findet. Ich bin der Letzte, der das in meiner Familie weitergeben kann, und was meine Enkel und Urenkel damit anfangen, werde ich bald nicht mehr wissen. Innehalten in der dauernden Beschwörung des Nichtvergessensollens wäre eine gute Übung am heutigen Tag. Eine andere ist, sich doch den Holocaustleugnern zuzuwenden, du verstehen, was es kostet, Geschehen ungeschehen zu machen und damit zu verhindern, dass Versöhnung jemals geschieht[3].

Auschwitz ist vorbei, aber nicht zu Ende. Künstliche Metadiskussionen wie bei Menasses Hallsteinrede in Auschwitz oder Würgers Stella können dem kritischen Bewusstsein förderlich sein, aber die Shoah wird sich nur mehr diskutieren lassen, wenn die empirischen Bestimmungsstücke nicht im Zentrum eines Bewusstseins stehen, das sich nicht mehr erinnern kann.

Update: nachmittags.

Eine Veranstaltung im ehemaligen Stasi- und KGB-Knst, der vordem ein Nazi-Erbgesundheitsgericht war. Passende Reden, eben das zu erwartende Seil, gespannt zwischen absterbender Zeitzeugenkultur und der kommenden Zeit aufsteigenden Geschichtsbewusstsein. Viele Vertreter*innen der kommunalen Politik, Geschichts- und Bildungsgemeinschaften, eben „Honoratioren“ (ohne bösartige Ironisierung), nur: bei fast 80 Teilnehmer*innen sogut wie niemand aus dem städtischen Bürgertum, sozusagen nur aus Interesse. Das ist ein Sieg der Geschichtsvergessenen.

 

 

 

 

Daxner, M. and S. Nicola (2017). Mapping and report on the Afghan Diaspora in Germany. Berlin, GIZ/PME.

Daxner, M. and S. Nicola (2018). Die afghanische Diaspora in Deutschland t.b.p., AA (German Foreign Office).

Lipstadt, D. (2018). Der neue Antisemitismus. München, Piper.

 

[1] M.D.  Der Antisemitismus macht Juden. Hamburg: Merus 2006

 

[2] Daxner, M. and S. Nicola (2017). Mapping and report on the Afghan Diaspora in Germany. Berlin, GIZ/PME, Daxner, M. and S. Nicola (2018). Die afghanische Diaspora in Deutschland t.b.p., AA (German Foreign Office).

[3] Lipstadt, D. (2018). Der neue Antisemitismus. München, Piper.

Koehlers Lungenwurm erweitert

Ich wollte, ich könnte hier Kolleg halten über nicht-monokausale Gesundheitsgefährdungen, Klimarisiken, und andere Grundprobleme unserer Lebenswelt. Immerhin kann ich dazu anregen, einmal eine aktuelle Probe zu unternehmen, einen preisgekrönten Professor, Aufsatzschreiber, Fachmann zu durchschauen.

FEINSTAUB – war das was? Fahrverbote – das Ende der Freiheit (Täglich 1000 km Stau nachgewiesen)? Dieselskandal, Betrug, Verbrechen, Bürgertäuschung…egal, die Unwahrheit muss ans Licht:

DAS WEB IST VOLL DAVON… nur ein paar Ausschnitte: (alle 24.1.2019, 15 Uhr). (Anklicken zeigt Link)

 Kritik von Lungenärzten entfacht Streit um Feinstaubgrenzwerte neu

AFP via Yahoo Nachrichten

Die von einer Gruppe von Lungenärzten formulierten Zweifel an den Grenzwerten für Feinstaub und…

Feinstaub-Grenzwerte: Gegenwind für Ärzte, Beifall von Andreas Scheuer

web.de

Die Debatte um Feinstaubgrenzwerte wird immer emotionaler. Nachdem eine Gruppe von Lungenfachärzten…

Ist Feinstaub doch keine Gefahr für die Gesundheit?

T Online· Feinstaub und Stickoxide in der Luft sind laut Weltgesundheitsorganisation der Grund für viele Erkrankungen und Todesfälle. Mehr als 100 Lungenärzte zweifeln…

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Gestern, im ZDF, wurde der Herr Professor Dieter Koehler (69) (de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Köhler_(Mediziner), Lungenfacharzt, ernsthaft und ausführlich interviewt. Das war schon nach einer Talkshow, bei der er offensichtlich seine Meinung akzentuiert vertreten hatte. Ich habe als erstes gedacht: die armen Patienten von dem. Und grad, dass er nicht vor Selbstbelächelung geplatzt ist, mit kleinen stolzen Tropfen in den Mundwinkeln, hat er triumphiert: Feinstaub ist ja gar nicht soooo gefährlich, und so gering dosiert wie in unseren Städten schon gar nicht, und er hätte noch nie jemand daran sterben sehen (woher die 6000 Toten/Jahr denn kämen? Lächerlich).

Mich hat gegruselt. Jahrelange Umweltarbeit wird durch ihn und seine hundert Quacksalber zerstört. Die genaue Dosierung – Untergrenze, Mittelwert, sind mir egal, da müssen echte Fachleute ran, und offenbar hat dieser Koehler die Fachzeitschriften nicht ordentlich gelesen. (Lauterbach eher schon, aber der wurde nicht befragt).

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Fragerunde: 1) wer hat die hundert Lungenärzte zur Meinungsabgabe aufgestachelt? a) Scheuer b) die Autoindustrie c) Koehler d) jemand anderes?

Das ist neu: heute Tagesspiegel online: (25.1.2019)

Der Streit in der Koalition um Luftschadstoffe spitzt sich zu. Verkehrsminister Scheuer will über ein Aussetzen der geltenden Grenzwerte debattieren, SPD-Fraktionsvize Lauterbach dagegen warnt davor. Hintergrund: 100 Lungenspezialisten hatten in einem Schreiben Zweifel am Nutzen der Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub geäußert. Scheuer freute es zwar. Doch mittlerweile kommen Zweifel am Inhalt des Briefes auf. Erstens sagt selbst die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin deutlich: „Mehr Schadstoffe machen die Kranken kränker“. Und zweitens weist der Verein Lobbycontrol darauf hin, dass der Aufruf nicht nur von Lungenfachärzten stamme. Einer der Mitverfasser, habe möglicherweise andere Interessen: Er war zehn Jahre lang Motorenentwickler bei Daimler.

2)Wie kommt Koehler zu einem linearen, kausalen  Modell: Feinstaub –> Tod? Man kann Statistiken deuten, man kann lernen mit ihnen zu arbeiten. Auch wenn man so berühmt und renommiert ist wie der Herr Lungenspezialist…dazu ist er noch nicht zu alt. Obwohl: lest unten meine Anamnese und Diagnose.

3) Geradezu zynisch ist seine Aussage, dass Raucher ja viel mehr NO2 einatmen und ausstoßen. Die sterben daran, gewiss, aber die Konzentration ist höher. Abgesehen davon, dass der Vergleich hinkt, weil ja nicht Individuen, sondern ganz viele oder alle vor Ort betroffen sind, kann schon im Zusammenspiel von mehreren Umweltgiften eine geringe Konzentration gefährlich werden, und für Kinder, Kranke und Alte besonders. Und Feinstaub „on top“ von andern Giften kann noch mehr unheilvolle Wirkungen haben. Koehler spielt eine entweder-oder-Karte.

4) Warum bringt Koehler an dieser Stelle die ökonomischen Nachteile der Fahrverbote ins Spiel?  Und gerade jetzt?

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Er versichert sofort, nicht bestochen worden zu sein. Naja…wir werden sehen, wie viele von den hundert Agitatoren wann von wem eingeladen, beschenkt, belobigt werden.  Ob sich das auf das Vertrauen von dero Patienten auswirkt?

Dass der Minister, einer von den Kreuzbraven aus der CSU, und als Verkehrsminister wie seine Vorgänger ohnedies nicht mit politischen und moralischen Geistesgaben gesegnet, jubelt – und nun „prüfen“ lassen will, erinnert im Kleinen an Trumps Argumente zum Klimawandel. Wartet ab, bis alle tot sind, und dann nehmen wir eure Gutachten zur Kenntnis.

Gut, die Reaktion war umgehend. Und wir dürfen uns nicht beruhigen. Es gibt ohnedies noch 900+ Lungenärzte, die offensichtlich nicht so behämmert sind wie die hundert Agitatoren. Gesundheit gefährden, um dem Klimawandel zu dienen, erinnert a) an die Kohlebarone bei den Energiekonzernen und der IGBCHE b) an die Argumentation, wenn die Gefährdung größer wird (statt 40 Mikrogramm sagen wir 100),  sterben auch nicht mehr, weil der Staub ja gar nicht gefährlich ist.

Koehler ist ein Zyniker, dem man die Approbation aberkennen soll, und seiner Unterschrift-Kumpanen gleich mit.

+

Anamnese und Diagnose: wahrscheinlich leidet  Herr Prof. Dr. Koehler an der schwer heilbaren Infektion durch den Lungenwurm. Und zwar nicht A. Vasorum („großer Lungenwurm“), und auch nicht Paragonimus westermani, sondern an Vermus hypocandidelatus koehleri, einer durch Symposienkontakt übertragenen und nach außen hin auffälligen finalen Spinalwurmart, die bei politischer Erregung des Trägers in unlogische Logorrhoe (unstillbare Redeflut) und schließlich Keuchhusten mündet >> ein Fall für den Lungenfacharzt. Therapie: absolutes Sprechverbot und Lektürezwang, z.B. Einführung in die Statistik, oder Umweltbelastungen bei Mensch und Arzt.

 

Ich reg mich auf,  wie so ein Mensch die fakenews und das Misstrauen gegen seriöse Wissenschaft aufheizt. Aber wir können auch anders, frei durchatmen wollen.

 

 

 

 

Wissen vom Untergang II: Universitäten in der Pflicht?

 

Am 21.1. fand in Hamburg ein Kolloquium zur Hochschulpolitik aus der Sicht von überwiegend altgedienten Hochschulreformern der 70er, 80er und 90er Jahre statt – also meine Kolleginnen und Kollegen aus den Zeiten, da wir noch meinten, Hochschulen wirklich für die Gesellschaft umgestalten zu können. Manche glauben das noch immer. Die Initiative geht von Jürgen Lüthje aus, mit dem ich viele Jahre in vielen Hochschulzusammenhängen zusammengearbeitet hatte.  Ich sehe, dass viele europäische Länder uns längst den Rang abgelaufen haben und Deutschland nur noch immer so gut ist, weil es eben ein so großes System ist, das durch Unterfinanzierung nur langsam abstirbt.

Bei diesem Kolloquium hielt ich einen von 5 Impulsvorträgen, dementsprechend kurz. Ich gebe ihn hier teilweise wieder und habe dazu einige Ergänzungen eingefügt. Kommentare willkommen, und lest bitte das Wissen vom Untergang im Blog vom 12.1.2019 zuvor.

Die Universität in der Wissensgesellschaft

„Das Wissen vom Untergang – Wissenschaft braucht Macht und muß sie wollen“. (VAS 1990)

So hieß eines meiner ersten Bücher[1]. Das Finis terrae Motiv ist damals im Vorwort präzis beschrieben, noch vor dem Klimathema, und ich verbinde es mit dem Problem, woher denn und wie das richtige Wissen kommen und angewendet werden soll. Der Zustand der Welt für die Menschen ist in der Tat „eine Zeit abnehmenden Lichts“. Ich bin über mich selbst erstaunt, wie langsam ich seitdem vorwärts gekommen bin. Aber auch: wie richtig ich ohne Prophetie und Kassandrismus in vielem gelegen habe. Und warum die Universitätsreform kein Politikfeld neben anderen ist, sondern ihre eigenen Gesetze hat.

Wissensgesellschaft. Scheinbar wird mit diesem Begriff die Arbeitsgesellschaft oder die Industriegesellschaft abgelöst. Scheinbar, weil die beiden ja nicht in einem linearen, chronologischen Verhältnis zu einander stehen; ähnliche Begriffe wie Informationsgesellschaft drängen auf den Markt. Nicht nur der Markt prägt solche Begriffe, auch die Tatsache, dass Politiker oft hinter diesen „Wieselworten“ verbergen, dass auch sie nicht wissen,  worum es sich handelt, wenn sie z.B. „Industrie 5.0“ sagen. Der Begriff wieselt weg, wenn man ihn fassen möchte. Das ist ernster als man meinen könnte. Ich komme gleich dazu, wenn es ums gefährliche Wissen geht.

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Viele Gegenwartsdiagnosen sind eng geführt, um den Fokus auf etwas Wichtiges, Relevantes und Nachhaltiges zu lenken. Sie beruhen auf einem Wissen, dass globalisiert auch zu Differenzierungen führt, die früher – noch nicht so lange her, weniger deutlich waren. Zum Beispiel gibt es Dichotomien wie Klima vs. Wetter, Gefahr vs. Risiko, Realität vs. Diskurs etc.; die waren natürlich vor 30 Jahren so bekannt wie heute, aber nicht in der massenhaften Verbreitung präsent; das Vertrauen in positive Befunde der Forschung, empirische zumal, war tatsächlich früher größer; Fake-news und subjektive, individuelle Meinungen spielten zwar immer eine Rolle, aber heute sind sie wirkungsvoller und v.a. schneller am Tatort.  Und das Wissen ist viel weniger an traditionelle Institutionen gebunden als noch damals: da etwa die Universität als Ort, wo relevantes Wissen generiert wurde, noch viel wichtiger war als heute; als der Prozess der Kommunikation über neues Wissen nicht in sekundenschneller Echtzeit vor sich ging wie der elektronische Börsenhandel. Heute ist der Zugang zu Wissen und seine rasche Umsetzung ein Kriterium für weltweite Märkte und Arbeitsteilung, auch nichts wirklich Neues, und doch – durch die Digitalisierung, künstliche Intelligenz und neuartige Prozesse der Ordnung von Wissen ziemlich relevant (ich verweise, wie öfter schon auf Yuval Harari, Homo Deus). Oft schaffen es auch große Universitäten nicht mehr, alle an einem Problem zu beteiligenden Wissenschaften adäquat zu versammeln – Probleme wie HIV oder das Klima oder die globale Migration müssen in der Synergie der Forschung selbst die globale Kommunikation suchen. Hier ist ein wichtiger Einschub zu machen: nie können alle Disziplinen in einer Universität vorhanden sein, aber es sollten schon so viele wie möglich sein, und nicht alle müssen „exzellent“ oder erstklassig sein, aber wenigstens sollten sie Zugang zu ihrem Wissensbestand haben. Die Verschlankung nach Ranking-Kriterien ist eine Verarmung. Und die globale Wissenskommunikation wiederum wird nach wie vor durch Macht und eine spezielle Governance gesteuert und strukturiert. Universitäten werden zunehmend ortlos.

Die Suchmaschine hat sich in die Prozesse des gefährlichen Wissens eingeschoben, sie ist das relevante Dazwischen. In ihr manifestiert sich, was ich 1990 das gefährliche Wissen genannt habe[1]. Ein Wissen, dessen sich die Herrschaft bedienen muss, das sie aber in ihrer Aneignung und schon gar nicht in den Erkenntnisprozessen und in der Wissensgeneration nicht mehr übersehen und kontrollieren kann. Das ist in der Wissenssoziologie nicht besonders originell, aber in der alltäglichen Politik, Wirtschaft und Kultur schon wichtig, weil es ja auch darum geht, ein bestimmtes Wissen anzuwenden, wenn es notwendig ist – und was notwendig ist, bestimmen verschiedene Herrschaften…und nicht nur eine. (Man könnte das in die Diskurse des Davoser Forums projizieren. Dort wird auch mit Wissen in großem Maßstab gehandelt, und der Unterschied wird sofort deutlich, wenn man sich die Milliardäre ansieht, die Hofnarren=eingeladenen Philosophen, und die besänftigungsbereiten Kritiker).

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Es ist naheliegend, dieses Thema mit der Situation von Daten(un)sicherheit und der ungeschützteren Verbreitung des Wissens über einander zu verbinden. Was wissen Eltern schon von ihren Kindern, was wissen Menschen über ihre Nachbarn, was wissen Laien über Experten und die Bevölkerung über ihre Politiker? Und was müssen sie wissen, und was brauchen sie nicht zu wissen? Und wer bestimmt über die Grenze zwischen beidem?

Bei diesen Fragen und ihren Antworten geht es immer um Macht im sozialen Raum. Relevante ökonomische Theorien argumentieren mit asymmetrischem Wissen über Prozesse und den Markt, Naturwissenschaften haben lange über das Anwachsen des Nichtwissens mit dem zunehmenden Wissen gespielt (Hubert Markl war darin prominent), und das Aushebeln von evidenten Befunden durch die herrschenden Autokraten – eben die Fake-News als empirische Größe der Herrschaft – erzeugt das fundamentale Misstrauen gegenüber allem, was man weiß oder zu wissen meint. Die „Alternative facts“ sind nicht nur Anlass zu Misstrauen, sondern, wenn sie las Fakten angesehen werden, auch berechtigte Ursache dafür, dass allen Fakten misstraut wird. Es herrscht nicht nur Stimmungs- sondern auch Eindruckskonvention.

Antworten auf diese Fragen sollte man lernen, und dazu wäre meine Antwort früher gewesen: dazu sind Universitäten da, oder – weiter – dazu ist ja die öffentliche, gleiche, zugängliche Bildung da. Ich bin mir heute nicht mehr sicher. Universitäten sind in immer geringerem Maße die Orte, an denen die Schnittstelle zwischen dem relevanten und dem nicht wichtigen Wissen und Nichtwissen ausgedeutet wird, an denen Wissen gespeichert, geordnet, bewahrt oder auch abgelegt wird.

Eine Kritik an uns alle, die wir Hochschulreformer*innen waren und sind: viel mehr als um Wissens- und Wissenschaftssysteme ging es uns immer um das Hochschulsystem. Dieses ist ein gesellschaftliches Macht- und Statusverteilungssystem, sozusagen die Feinsteuerung für die, denen das Bildungssystem einen gewissen Aufstieg ermöglicht hat. (einen „gewissen“, denn Aufstieg durch Bildung insgesamt hat sich als Trugschluss erwiesen…Statuszuweisung bewirkt weniger als Wissen: das wäre ein wichtiges Thema).

Deutlich wird der Systemwandel nicht nur an der Verschiebung von Wissen zur Kompetenz. Deutlich wird er an einem ständig härteren Druck auf die Universitäten, anwendbares Wissen & Fertigkeiten & kommunikative Eigenschaften in Tätigkeiten einzubringen, die oft nur mehr am Rande etwas mit den früheren Berufen zu haben – oder gerade erst recht diese Form beibehalten. Über das Verhältnis von Wissen zu Tätigkeit und von Tätigkeit zu Beruf ist die Bildungspolitik längst hinweggeschritten oder noch nicht dort angekommen. Die Diskussion um die Berufsvorbereitungsfunktion der Universitäten (§ 2 des alten Hochschulrahmengesetzes) wurde vorschnell abgebrochen.

Ich habe die Universitätspolitik resigniert verlassen, weil die Marginalisierung der Institution, ihre Entpolitisierung und ihre mangelnde Bedeutung für die Wissensgesellschaft mich ermüdet, ja frustriert hatte.

Studiert man an der Universität, um zu überleben, genauer: um das Überleben der Gattung und der zivilisierten Beziehung von Mensch und Natur zu lernen? Kann man das lernen?

Man kann, und das heißt Politik machen, um das Wissen richtig einzusetzen, um das richtige Wissen –  d.i. ist immer kritisch, dazu hier kein Exkurs, – und das bedeutet, den Kreislauf des gefährlichen Wissens zu unterbrechen. Mit den studentischen Forderungen nach Verstärkung ihrer Privilegien geht das nicht[2]. Mit der Isolation des Professoriats vom Studium der ihnen anvertrauten Studierenden auch nicht[3]. Mit der Digitalisierung und Individualisierung des Studierens, wie es HRK-Präsident Alt vorschlägt, erst recht nicht.

Die Disziplinen brauchen die Universitäten immer weniger, und ihre Wissensverknüpfungen sind in dem noch immer herrschenden Organisations- und Strukturkonservatismus der Universitäten nicht mehr unterzubringen (was früher anders war). Das Wissen in und um die Universität konkurriert zunehmend mit dem Wissen außerhalb ihrer Sphäre und – kann vielleicht sogar die Spaltung in eine wissende Elite und eine abgehängte Bevölkerung reduzieren. Die wird mit Ergebnissen abgespeist, aber nicht mit dem Wissen. (das können ganz kluge, phantasiebegabte, denkwendige Menschen sein – wenn sie von den Tresoren des Wissens ferngehalten[2] werden, damit andere diese Zugänge behalten können, werden sie so behandelt als wären sie nichts als dummer Pöbel. Wen es trifft, dürfen Sie raten).

Und jetzt zu Finis terrae. Was muss man wissen, um dagegen anzuleben? Zunächst, dass das gefährliche Wissen Gegenstand der politischen Arbeit werden muss, um die Herrschaft der Herrschenden (und die Macht der Mächtigen)  über die Wissensgeneratoren ebenso in Frage zu stellen wie die Tatsache, dass nur kritisches Wissen diese Herrschaft in Frage stellen kann.

Warum wissen wir mehr über die Rückseite des Mondes als … (setzt doch selbst ein, worüber wir nichts oder zu wenig wissen)? Warum wissen wir nicht genug darüber, warum sich Menschen willig den Besitzern des gefährlichen Wissens überantworten, durch Wahlen, Loyalitätsübungen, Unterwerfung? Wir dürfen nicht immer erst lernen, was es zu wissen gilt, wenn es zu spät ist.

Dazu wird die Universität auch künftig gebraucht. Ohne sie wird Silicon Valley so austrocknen wie jeder Think Tank. Nur muss sich die Universität in den Konflikt über Aneignung und Verwertung von Wissen einschalten, politisch werden und eines herstellen: eine gescheite Gesellschaft. (Früher hieß das auch „Nachwuchs“). Die Antwort auf die Frage woher ich das weiß, woher wir wissen, was wir wissen, kann auch heißen: aus der Universität.

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Die dieses Impulses Diskussion war, ohne den Legitimationsdruck auf Politik einwirken zu müssen, aufschlussreich und entspannt. Ich nenne hier keine Namen, weil ich gar nicht erreichen konnte für diesen Blog, ist auch nicht so wichtig, solange die Themen brennen:

  1. Die Uni soll (weiterhin, verstärkt) Wissen generieren, Leadership entsteht durch Lehre aus Forschung. Dem kann ich hinzufügen, dass dann Lehre in den komplementären, beidseitigen Prozess des Studiums überführt werden sollte, und das Humboldtsche Missverständnis Lehre und Forschung ad acta gelegt werden kann.
  2. China ist der größte Produzent von neuem Wissen, hat aber keine demokratische Wissensgenerierung (haben wir eine?). KI + Digitalisierung konvergieren.
  3. Die neue U hat keine Fakultäten oder Studiengänge wie früher à neue Matrix setzt aber aktive Partizipation aller Beteiligten voraus, einschließlich der externen Akteure.
  4. In Deutschland werden seit mehr als zwei Jahrzehnten die Universitätshaushalte gekürzt zugunsten der außeruniversitären Forschung. Die Autonomie wird den Drittmittelmechanismen geopfert. Deshalb meine Forderung, dass jede einzelne Hochschule autonom als Akteur den anderen gegenübertreten soll, mit dem Risiko des Scheiterns.
  5. Die Geisteswissenschaften sind das Ergebnis dieser Kürzungspolitik und drohen zu verschwinden.
  6. Universität soll Wissen erzeugen und (sc. Drehung und Hebung bei Ernst Bloch). Unis sind in beiden überfordert und deshalb zunehmend defensiv.
  7. Ein Ziel ist Ent-Ranking und Entspezialisierung.

Ein Problem scheint mir zu sein, dass der staatliche operationale Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit und die Hochschulgestaltung aufgrund der weitgehenden Steuerfinanzierung zu Unrecht und falsch legitimiert wird. Ein weiteres Problem bleibt, dass dem rechtswidrigen Numerus clausus eine unattraktive Studiensituation gegenübersteht, und dass die befristeten Verträge für Wissenschaftler*innen den professoralen zünftigen Positionen ebenso entgegenstehen – was demotiviert, die außeruniversitäre Forschung begünstigt, was wiederum die Universitäten schwächt.

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Warum mich das heute noch animiert?  weil man an anderen Hochschulsystemen durchaus lernen kann, wie man es besser macht, u.a. in England und Skandinavien. Wilhelm Humboldt wird vielleicht in dieser Hinsicht überschätzt (im Gegensatz zu Alexander).

[1] Erstmals ausgeführt in M.D. Der Verlust der Natur oder das Ende des gefährlichen Wissens in der Naturwissenschaft. In Daxner, Bloch, Schmidt (Hg.) Andere Ansichten der Natur, SZD 1981. Der Begriff erfuhr (leider) keine unmittelbare Konjunktur, verbreitete sich aber eher im Umfeld der Theoriearbeit nach Ernst Bloch. 1990 war seine Anwendung schon politischer und genauer geworden. Wobei sich meine Terminologie nur wenig ändern musste: häufig sollte statt Herrschaft Macht gesagt werden, und die Verfügung über die Blackbox der Wissensherstellung ist durch die Mächtigen zu wenig deutlich geworden. Aber bedenkt: 1981…

 

[2] Hier müsste dringend ein Seitenhieb auf Bibliometrie und die Zitierkartelle der reviewed papers eingebaut werden; auch die tragen zur Erosion der Universität bei.

Die Arbeitsplatzverirrung: Kohlenstaub

In Brandenburg regiert „rot“-„rot“. Man kann auch rot vor Ärger über diese Anmaßung werden, das „Regieren“ zu nennen.

Kohle mit Subventionen verrechnen, bedeutet für diese Regierung Sozialpolitik.

Politiker der zweiten Reihe beenden ihre Reden, wenn sie der so genannten Arbeiterklasse oder den Bergleuten zu Ende ihrer Berufslaufbahn oder den Bewohnern bestimmter Reviere ihre Reverenz erweisen wollen, mit einem herzlichen GLÜCK AUF!

(Die Assoziation zu einem zweisilbigen Gruß erspare ich uns, aber wenn schneidig gerufen, klingt Glückauf schon fatal…eben schneidig).

Die Klassentheorie des alten Marx war genial, aber sie ist etwas überholt. Lesen!

Die Klassentheorie des Marxismus, Marxismus Leninismus, Staatssozialismus oder der akademischen „Ableitungs“-Experten ist schlicht unsinnig, halbgar, praktisch unbrauchbar, auch wenn gut verpackt. Nicht lesen!

Neuere Variationen, wie die Theorien von Bourdieu, nehmen bei Marx auf, was noch trägt, und verbinden es mit einer Gesellschaftstheorie, viel weiter weg vom traditionellen Herrschaftssystem, als Sozialisten dies wahrhaben wollten.

Um das alles zu verstehen, müsste man nicht die Klassenkonstruktion, sondern die Plattform untersuchen, die der ARBEIT ihren zentralen Platz in der Sozialanthropologie der Klassenpolitiker verleiht. Das würde mehrere Blogs sprengen. Aber so viel ist wichtig, auch im Moment:

Die unmittelbare Verbindung von abhängiger Arbeit mit der Würde „des“ Menschen ist so verquer wie weniges.

Das ist eines der Braunkohlenausstiegsprobleme: dass hier Arbeitsplätze verlagert werden, denen nicht mehr oder weniger Würde anhängt als anderen; pure Ideologie?

*

Schauen wir einmal. Arbeit zur Reproduktion des eigenen Lebens und derer, die mit einem Leben: Genesis 3,19. Arbeitszwang als Strafe für die Freiheit der Menschen, da sorgt niemand mehr für das gute Tier, das im übrigen ja auch seine Nahrung suchen oder jagen muss, aber eben nicht als bewusst geplante Reproduktion. Das Internet quillt über von Interpretationen. Die Würde der Arbeit ist eine Konstruktion, die vor allem dem Selbstbewusstsein des unfreiwillig zur Arbeit angehaltenen Menschen dient. Nichts dagegen einzuwenden? Als Einführung sollte man lesen: Hannah Arendt, Vita activa, 3. Kapitel.  Dabei interessiert mich der Aspekt der Flüchtigkeit des Arbeitsprodukts im Gegensatz zum dauerhaft Hergestellten. (Dann kann man zurück auf Marx‘ Gebrauchs- vs. Tauschwert greifen, muss nicht den Epigonen mehr Sinn abtrotzen). (Und im Nebensatz: „labour“) heißen im Englischen die Wehen von gebärenden Frauen (schaut euch die Bilder an: da arbeitet nicht etwas, sondern ein Mensch:

Schaut euch die Bilder an: da arbeitet nicht „etwas“, sondern ein Mensch: https://de.images.search.yahoo.com/search/images;_ylt=AwrLIwUM7ERcCSYAoh0zCQx.;_ylu=X3oDMTByZmVxM3N0BGNvbG8DaXIyBHBvcwMxBHZ0aWQDBHNlYwNzYw–?p=labour+women%27s&fr=mcasa .: ein Kind wird nachhaltig, und es muss ernährt und behütet werden…da ist kein Arbeitsplatz.  Aber um das Kind durchzubringen, wird von den Eltern und anderen „work“ verlangt.

Würde erlange ich nicht schon dadurch, dass ich arbeite. Was diese Tätigkeit bewirkt und was sie herstellt, wirkt sich auf meine Würde aus (und nicht auf die zweifelhafte Ehre, Arbeiter zu sein). Und keineswegs allein, vielleicht dominant. Aber da gibt es noch anderes.

Unsere Komposita sind da zwiespältig. Lohnarbeit, Beziehungsarbeit, Sozialarbeit. Wenn die Würde um die selbstbestimmte Arbeit angeordnet wird, gar um das Kollektiv der Werktätigen, von dem auch nur Profit bleibt oder  eben Autos und Kohlebrocken, wo bleibt da die Würde? Der abgekürzte sarkastische Gedanke: Wenn die Bergleute weiter so handeln, dass ihre Ergebnisse die Kraftwerke heizen, dann können sie vielleicht sich selbst oder ihren Kindern beim Ersticken zusehen? Nicht doch – was können die Kinder für Engheit ihrer Eltern und der IGBCh? Und die Kumpels sollen nicht schlimmer am Klimawandel leiden als die RWE und andere Aktionäre.

Daszwischen lese ich Konrad Schullers Reportage „Proschim und die Malediven“ (FAS 20.2019, 5). Da geht es primäre nicht um den Arbeitsplatz, sondern um Heimat gegen Heimat. Diese Begriffe werden politisch, wenn sie Lebenswelt beschreiben. Man sollte sie nicht zuordnen, bevor der Kontext klar ist. Dazu hat Robert Habeck ein großartiges, kleines Buch geschrieben: Wer wir sein könnten. Ein Buch über Sprache und Politik, nicht eines über Programme und Ideologie. In dem Artikel von Schuller ist alles drin, was wir zur Politik gegen die Kohle, gegen die blinden Herrscher über die Energie brauchen. Kohleausstieg – wie auch Verkehrsbeschränkungen und andere klimaschonende Maßnahmen – sind nicht von einer Komplexität, zu deren Reduktion es übermenschlicher Anstrengung bedarf. Das machen uns nur die Glückaufhampel vor. Wenn sie dir dein Dorf zerstören, weil ihnen der Wasserspiegel der Malediven so egal ist wie dein Garten, dann verdienen sie Reduktion, nicht das Problem. Heimat gegen Heimat ist dennoch kompliziert. Wer aus den falschen Gründen für den Dorferhalt ist, macht es nicht besser als beim Arbeitsplatzerhalt.  Der eine scheint von rechts zu kommen, der andere scheinbar von links. Sie sind nicht gleich, aber gleichartig zu kritiseren und zu bekämpfen; zumal wenn sich der Arbeitsplatzinhaber im Dorf befindet, das ihm unter dem Hintern weggesteuert wird. Mit Subventionen in die Phantasielandschaft der Arbeitsplatzretter, seien das Ministerpräsidenten, Gewerkschafter oder Arbeitsgläubige.

Fahrt mal in die Lausitz.

Und wenn ich umgekehrt sage, dass Arbeit nur dann Würde verleiht, wenn etwas vernünftiges unter würdigen Bedingungen hergestellt wird, dann setzt das nicht nur Gerechtigkeit voraus, sondern auch ein menschenwürdiges Arbeitsumfeld.  Würde trotz Sklavenarbeit? Würde trotz Zwangsarbeit? (die Würde der KZ Häftlinge, Arbeit macht frei! Die Würde von Ivan Denissowitsch im Gulag, die Würde von Onkel Tom? Nicht die Arbeit, sondern die Umstände bestimmen den Grad an Menschenwürde, der aus ihr kommt -und dann bekommt die Arbeiterbewegung und ihre Filiationen einen Anteil an der Würde durch Arbeit. Aber, siehe oben, keinen übergroße und keinen absoluten).

Den Kohleausstieg hinauszögern, damit wir alle früher sterben, ist ein zu hoher Preis für die Verlängerung der Fristen des Kohleausstiegs. Schellnhuber vom PIK oder die Grünen gehören zu den wenigen, die das wissen und vertreten. Und wo bleibt die Würde der Kumpel und ihrer Familien? Sofort aufhören, Kohle zu schürfen, morgen. Die einen sollen die montan zerstörten Landschaften restaurieren, hohe Stundenlöhne, immer über den Sicherheitsleuten im Flugverkehr. Die andern auf ihre Mindestsicherung setzen, 3000 € im  Monat netto mindestens, bei den paar Tausend Bergleuten und Zulieferern fällt das nicht ins Gewicht, auch nicht über 10 bis 15 Jahre. Rechnet das mal zusammen….). Die Gesamtsumme erreicht bei weitem nicht die Gesamtheit aller korrupten oder unnötigen Beraterverträge der Koalition.

Wir haben so etwas schon mehrfach erlebt, mit dem Umbruch in der chemischen Indust rie, wo eine neue Generation die Kenntnisse der alten nicht mehr brauchte; mit der Digitalisierung; mit dem Verschwinden des Setzkastens bei den Druckern…aber die Symbolkrakeeler von Kohle (und Stahl?) bekommen einen Bonus. Der wird bei einem Abflauen der Konjunktur verschwinden, aber die Zechen werden nicht mehr aufgemacht.

Wie asozial, knurrt Herr Vassiliadis, im Chor mit den Glückauf-Männchen. Es gibt kein Zurück, nicht für die Lausitz, nicht für das rheinische Revier, nirgends. Ohne Kohleimport können wir das schnell schaffen.  Schnell, wenn wir ganz viel unsinnige Energieverschwendung stoppen. (Analogien: Autoindustrie, Binnenflugverkehr, Klimaanlagen, Lieferschleifen usw.).

Wir büßen als Individuen einiges an tradierten Gebrauchswerten ein, mehr noch an Tauschwerten (auch Status, Bequemlichkeit, Adipositas und Trendhörigkeit gehören dazu…). Mir geht es aber um die Bergleute und ihre Familien. Sind die denn so verrottet, dass die die Argumente nicht hören wollen, oder steht das blödere Deutschland zu ihrer Befestigung Spalier?

Nein, ich habe nichts gegen die Hammer&Schlägel-Helden, die Steiger und Obersteiger, die Geretteten der Grubenunglücke. W ichtige Arbeit war das, aber kein gute. Über Jahrtausende. Auch die Würde der Vergangenheit darf gegenwärtig und politisch genutzt werden. Zukünftig gibt es da nichts würdiges, auch nicht ehrenvolles, nur die Mahnung umzukehren.

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Das Arbeitsplatzargument ist unsinnig. Output-orientiert können Zwangsarbeiterarbeitsplätze vielleicht mehr einbringen als tarifgebundene, so wie nicht nur früher Schichtarbeit sich dem Maschinentakt unterworfen hatte, und heute die Freiheit des vagierenden Lohnabhängigen, der überall erreichbar sein muss, als Freiheit verkauft wird. Die Abtrennung der Ökonomie von der Politik, wie sie auch von Vertretern der Lohnabhängigen im Einzelfall, zB. bei Branchenverhandlungen usw. eingebracht wird, schafft keine Würde, sie untergräbt sie.

Privilegiert alle Bergleute, die ihre Jobs morgen verlieren müssen.  Bezahlt sie gut und achtet sie. Aber lasst sie nie mehr mit Kohle Kohle machen.

Rechte Justiz gegen den Rechtsstaat

 

  1. Gumbel

https://www.zeit.de/2012/07/Gumbel/komplettansicht

Lest erst einmal über EMIL JULIUS GUMBEL, einem Wissenschaftler, der den Nazis entkommen war, überlebte und in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg totgeschwiegen wurde.

Fazit eines 1922 erschienen Buches zum politischen Mord:

„354 politische Morde von rechts; Gesamtsühne: 90 Jahre, 2 Monate Einsperrung, 730 M. Geldstrafe und 1 lebenslängliche Haft“; dagegen: „22 Morde von links; Gesamtsühne: 10 Erschießungen, 248 Jahre, 9 Monate Einsperrung, 3 lebenslängliche Zuchthausstrafen.“ (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14336404.html)(13.1.2019).

  1. Gumbel und ich

Als ich gerade ein paar Tage Universitätspräsident war, 1986, feierte Heidelberg, Gumbels alte Universität,  ihr Jubiläum – 600 Jahre. Alle deutschen Rektoren und viele ausländische Universitätsleitungen waren eingeladen, jeder (es waren fast nur Männer) durfte zwei Minuten reden. Ich erwähnte Gumbel als einen der Sterne am akademischen Himmel von Heidelberg. Mein Beitrag war der einzige, der in der Festschrift nicht gedruckt wurde. (Damals Rektor: Gisbert Gans Freiherr von Putlitz).

  1. Berlin ist nicht Bonn ist nicht Weimar

Der Rechtsstaat der Bundesrepublik hat sich nach 1949 konsolidiert. Die meisten Gerichte, Staatsanwälte, Polizisten, Sicherheitsdienste im staatlichen Bereich tun ihre Pflicht auf dem Boden des Grundgesetzes. Das gilt auch für das vereinigte Deutschland. Das ist sozusagen die Normalität  der quantitativen dritten Säule des Rechtsstaats.

Aber wir wissen, dass viele Gerichte, Staatsanwälte wie Richter, und dass viele Sicherheitsorgane eine rechte Kumpanei pflegen, die vom Rechtsbruch bis zum offenen Faschismus reicht. Die Summe aller Einzelfälle ist eindeutig rechtslastig. Das fällt nicht nur mir auf, natürlich. Wir wissen das, alle können das wissen.

Lest heute die Süddeutsche Zeitung online:

  1. Januar 2019, 09:34 Rechtsextremismus Wenn rechte Gewalt zur Normalität wird

Die SZ ist nicht verdächtig, Sprachrohr linksextremer Systemkritik zu sein. Lest den ganzen Artikel.

URL: https://www.sueddeutsche.de/politik/rechtsextremismus-sachsen-anhalt-prozess-justiz-1.4280352

Copyright: Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH

Quelle: SZ.de/ghe/mane/cat

 

Es ist klar: es sind gehäufte Einzelfälle, so wie die hessischen Polizisten, sowie die Nazis in der Bundeswehr, so wie die Versprecher des NRW-Innenministers zum Volksempfinden, so wie…es gibt zu wenige Wissenschaftler wie Gumbel, die das aufzeichnen, verifizieren und auswerten.

 

  1. Die deutsche Juristenausbildung

 

Ungehindert konnten viele deutsche Juraprofessoren nach 1945 ihre Nazijurisprudenz in Westdeutschland fortsetzen, und die DDR hatte ihre Verlängerung dieser Justiz ja unter Beweis gestellt. Vieles hat sich gebessert, und die „Furchtbaren Juristen“ sind weniger geworden, gestorben, und teilweise vergessen. Aber die nächsten Generationen von Juristen und Sicherheitsbeamten haben eben nur in der Mehrzahl, aber nicht zur Gänze, diesen Habitus der Inklination gegen links, gegen die Demokratie abgelegt. (Ingo Müller: Furchtbare Juristen, 1987, 7. Auflage 2014 (https://de.wikipedia.org/wiki/Furchtbare_Juristen). Lest den SZ Artikel noch einmal.

 

Umkehr: im Großen  und Ganzen können wir uns auf die deutsche Rechtsprechung, ja auch auf die Polizei verlassen. Aber dass den konservativen Regierungen und Parlamenten da etwas mulmig ist, kann man an den neuern Polizeischutzgesetzen sehen.

 

Vielleicht wird jetzt deutlich, warum ich gestern in meinem Blog über das gefährliche Wissen und die Universität geschrieben habe. Wir können uns auf die Juristenausbildung, auf das Sicherheitstraining oft weniger verlassen als auf die Produkte dieser Ausbildung. Aber wir müssen hinschauen. Staatsanwälte kumpeln gerne mit Polizisten, wenn die wegen Amtsmissbrauchs, Gewalt oder Schlimmeren angezeigt werden – sie brauchen diese Polizisten ja für ihre Ermittlungen.  Also Vorsicht. Richter versetzen sich bei politischen Prozessen gerne in die Volksstimmungen und oft werden ihre Rechtsauslegungen zwar als skurril empfunden (s.o. Rostock), aber kaum korrigiert.  Kritik ist nicht illoyal, sondern muss sein, auch an den Säulen des so genannten Rechtsstaats. Und um sie üben zu können, muss man etwas wissen, was einem kein Repetitor bei den studienfernen Juraausbildungsgängen beibringen kann; auch so ein Kapitel von Missbrauch, die Repetitoren.

 

  1. Hütet euch vor den furchtbaren Juristen und ihren neunköpfigen Nachkommen.

 

Wenn die Justiz weiter einseitig für die Rechten Partei nimmt, wird sie zum Obejkt der Beobachtung durch Demokraten; das ist gut. „Die Justiz“ – ich weiß, es ist nur eine Minderheit in der Justiz, aber die treiben ungehindert ihr Spiel, so wie es ja nicht nur autoritäre Polizist*innen gibt. Aber wer legt dem Polizeigewerkschhafter Wendt die Zunge in Zaum? Loyalität kann es nur aus kritischer Grundhaltung geben, solange nicht genügend Vertrauen erworben wurde. Und diese Grundhaltung kann jeder lernen, man kann sie sogar studieren…die  „hergebrachten Grundsätze“ des Beamtentums, in Variationen der Justiz, sind ungenügend.

 

 

Wissen vom Untergang

So hieß eines meiner ersten Bücher, Büchlein eher: Das Wissen vom Untergang – Wissenschaft braucht Macht und muß sie wollen. Frankfurt/M., VAS[1]. Jetzt könnte ich mich zurücklehnen, mein Finis terrae Motiv ist damals im Vorwort präzis beschrieben, noch vor dem Klimathema, und ich verbinde es mit dem Problem, wo denn wie das richtige Wissen herkommen und angewendet werden soll. Ich bin über mich selbst erstaunt, wie langsam ich seit dem vorwärts gekommen bin. Aber auch: wie richtig ich ohne Prophetie und Kassandrismus in vielem gelegen habe. Und warum die Universitätsreform kein Politikfeld neben anderen ist.

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Viele Gegenwartsdiagnosen sind eng geführt, um den Fokus auf etwas Wichtiges, Relevantes und Nachhaltiges zu lenken. Sie beruhen auf einem Wissen, dass globalisiert auch zu Differenzierungen führt, die früher – noch nicht so lange her, weniger deutlich waren. Dichotomien wie Klima vs. Wetter, Gefahr vs. Risiko, Realität vs. Diskurs etc. waren natürlich vor 30 Jahren so bekannt wie heute, aber nicht in der massenhaften Verbreitung präsent; Das Vertrauen in positive Befunde der Forschung, empirische zumal, war größer; Fake-news und subjektive, individuelle Meinung spielten zwar immer eine Rolle, aber heute sind sie wirkungsvoller und v.a. schneller am Tatort.  Und das Wissen ist viel weniger an traditionelle Institutionen gebunden als noch damals: wo etwa die Universität als Ort, wo relevantes Wissen generiert wurde, noch viel wichtiger war als heute; als der Prozess der Kommunikation über neues Wissen nicht in sekundenschneller Echtzeit vor sich ging wie der elektronische Börsenhandel. Heute sind der Zugang zu Wissen und seine rasche Umsetzung ein Kriterium für weltweite Märkte und Arbeitsteilung, auch nichts wirklich neues, und doch – durch die Digitalisierung und neuartige Prozesse der Ordnung von Wissen ziemlich relevant. Oft schaffen es auch große Universitäten nicht mehr, alle an einem Problem zu beteiligenden Wissenschaften adäquat zu versammeln – Probleme wie HIV oder das Klima oder die globale Migration müssen in der Synergie der Forschung selbst die globale Kommunikation suchen. Und die wiederum wird nach wie vor durch Macht und eine spezielle Governance gesteuert und strukturiert.

Die Suchmaschine hat sich in die Prozesse des gefährlichen Wissens eingeschoben, sie ist das relevante Dazwischen. In ihr manifestiert sich, was ich 1990 das gefährliche Wissen genannt habe. Ein Wissen, dessen sich die Herrschaft bedienen muss, das sie aber in ihrer Aneignung und schon gar nicht in den Erkenntnisprozessen und in der Wissensgeneration gar nicht mehr übersehen und kontrollieren kann. Das ist in der Wissenssoziologie nicht besonders originell, aber in der alltäglichen Politik, Wirtschaft und Kultur schon wichtig, weil es ja auch darum geht, ein bestimmtes Wissen anzuwenden, wenn es notwendig ist – und was notwendig ist, bestimmen verschiedene Herrschaften…

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Es ist naheliegend, dieses Thema mit der Situation von Daten(un)sicherheit und der ungeschützteren Verbreitung des Wissens über einander zu verbinden. Was wissen Eltern schon von ihren Kindern, was wissen Menschen über ihre Nachbarn, was was wissen Laien über Experten und die Bevölkerung über ihre Politiker? Und was müssen sie wissen, und was brauchen sie nicht zu wissen?

Bei diesen Fragen und ihren Antworten geht es immer um Macht im sozialen Raum. Relevante ökonomische Theorien argumentieren mit asymmetrischem Wissen über Prozesse und den Markt, Naturwissenschaften haben lange über das Anwachsen des Nichtwissens mit dem zunehmenden Wissen gespielt, und das Aushebeln von evidenten Befunden durch die herrschenden Autokraten – eben die Fake-News als empirische Größe der Herrschaft – erzeugt das fundamentale Misstrauen gegenüber allem, was man weiß oder zu wissen meint.

Antworten auf diese Fragen sollte man lernen, und dazu wäre meine Antwort früher gewesen: dazu sind Universitäten da, oder – weiter – dazu ist ja die öffentliche, gleiche, zugängliche Bildung da. Ich bin mir heute nicht mehr sicher. Universitäten sind in immer geringerem Maße die Orte, an denen die Schnittstelle zwischen dem relevanten und dem nicht wichtigen Wissen und Nichtwissen ausgedeutet wird, an denen Wissen gespeichert, geordnet, bewahrt oder auch abgelegt wird.

Deutlich wird das nicht nur an der Verschiebung von Wissen zur Kompetenz. Deutlich wird das an einem ständig härteren Druck auf die Universitäten, anwendbares Wissen & Fertigkeiten & kommunikative Eigenschaften in Tätigkeiten einzubringen, die oft nur mehr am Rande etwas mit den früheren Berufen zu haben – oder gerade erst recht diese Form beibehalten. Über das Verhältnis von Wissen zu Tätigkeit und von Tätigkeit zu Beruf ist die Bildungspolitik längst hinweggeschritten oder noch nicht dort angekommen.

Ich habe die Universität und Universitätspolitik auch resigniert verlassen, weil die Marginalisierung der Institution, ihre Entpolitisierung und ihre mangelnde Bedeutung für die Wissensgesellschaft mich ermüdet, ja frustriert hatte. Studiert man der Universität, um zu überleben, genauer: um das Überleben der Gattung und der zivilisierten Beziehung von Mensch und Natur zu lernen? Kann man das lernen?

Man kann, und das heißt Politik machen, um das Wissen richtig einzusetzen, um das richtige Wissen –  d.i. ist immer kritisch, dazu hier kein Exkurs, – und das bedeutet, den Kreislauf des gefährlichen Wissens zu unterbrechen. Mit den studentischen Forderungen nach Verstärkung ihrer Privilegien geht das nicht[2]. Mit der Isolation des Professoriats vom Studium der ihnen anvertrauten – Ihr habt richtig gelesen. „anvertrauten“ – Studierenden auch nicht[3]. Mit der Digitalisierung und Individualisierung des Studierens, wie es HRK-Präsident Alt vorschlägt, erst Recht nicht.

Die Disziplinen brauchen die Universitäten immer weniger, und ihre Wissensverknüpfungen sind in dem noch immer herrschenden Organisations- und Strukturkonservatismus der Universitäten nicht mer unterzubringen (was früher anders war). Das Wissen in und um die Universität konkurriert zunehmend mit dem Wissen außerhalb ihrer Sphäre und – kann vielleicht sogar die Spaltung in eine wissende Elite und einen dummen Pöbel reduzieren. Der „dumme Pöbel“ wird mit Ergebnissen abgespeist, nicht mit dem Wissen. (das können ganz kluge, phantasiebegabte, denkwendige Menschen sein – wenn sie von den Tresoren des Wissens ferngehalten werden, damit andere diese Zugänge behalten können, werden sie so behandelt als wären sie nichts als dummer Pöbel. Wen es trifft, dürft ihr raten.

Und jetzt zu Finis terrae. Was muss man wissen, um dagegen anzuleben? Zunächst, dass das gefährliche Wissen Gegenstand der politischen Arbeit werden muss, um die Herrschaft der Herrschenden über die Wissensgeneratoren ebenso in Frage zu stellen wie die Tatsache, dass nur kritisches Wissen diese Herrschaft in Frage stellen kann. Warum wissen wir mehr über die Rückseite des Mondes als … (setzt doch selbst ein, worüber wir nichts oder zuwenig wissen)? Warum wissen wir nicht genug darüber, warum sich Menschen willig den Besitzern des gefährlichen Wissens überantworten, durch Wahlen, Loyalitätsübungen, Unterwerfung? Wir dürfen nicht immer erst lernen, was es zu wissen gilt, wenn es zu spät ist.

 

 

[1] 60 Druckseiten, Kleinstformat. ISBN 3-88864-108-X, DM 5,00….sic transit gloria mundi.

[2] Dazu demnächst ein längerer Essay zur Unmöglichkeit, zugleich keine Gebühren, keine zeitlichen Beschränkungen, keine höheren Leistungen und privilegierte Bezahlung und Alterssicherung einzufordern.

 

[3] Damit meine ich, dass sich Berufungen und Reputation auf veröffentlichte Forschungsleistungen gründen, diese Forschung an Universitäten aber schlechtere Bedingungen hat als im außeruniversitären Bereich, und dass die Professor*innen sich noch stärker vom Studieren abwenden müssen, um ihren Status zu erhalten.

Keine Opferstatus für die AfD!

Wir Daten

Da wurden Adressen, Chats, Passwörter usw. gehackt. Na und?

Der zuständige, wie zu erwarten minderbemittelte, Leiter des zuständigen, wie zu erwarten Seehofer unterstellten Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, erklärte, man sei nicht dazu da „abzuwehren“, sondern zu „reagieren“. Na und?

Man wolle die NSA bei der Aufklärung um Hilfe bitten. Jene National Security Agency, die Merkels Handy gehackt hatte und eigentlich nur illegale und oft kriminelle Aktionen setzt. Aber warum nicht, wir setzen ja auch kriminelle V-Leute ein. Was nutzt es, wenn wir die Täter finden? Prozess, Verurteilung, das will das empörte Volk. Ja schon, aber…

Wir geben unsere Daten freiwillig und dauerhaft Preis, manchmal müssen wir es. Meistens müssen wir es nicht. Keiner muss Payback-Karten benutzen (darüber werden Einkaufsverhalten und Lebensgewohnheiten ausgeforscht und werbewirksam weiter verarbeitet). Wie oft drücken wir auf OK, wenn auf Cookies hingewiesen wird, die bei Infoanfragen vorgeschaltet sind? Wie oft geben wir in sozialen Netzwerken das Preis, das wir geschützt wissen wollen, wenn es zu uns zurück kommt? Keine Klage: unser schlechtes oder unvorsichtiges Verhalten rechtfertigt die globale Bewegung zu totaler Überwachung keineswegs.

(Schnitt: zu diesem Thema sind die Medie3nmeldungen gestern und heute voll. Kann man alles im Detail nachlesen. Mir geht es darum:  der Mensch als Datum, als Nummer, als Zahl).

Das ist nicht neu. In ihrem wichtigen Buch Erstickte Worte, Wien 1988, beschreibt Sarah Kofman, der Vater in Auschwitz ermordet wurde, die Verwandlung des Häftlings in eine Zahl, in ein Datum, ganz im Kontext der Sprachlosigkeit.

„Mein Vater: Berek Kofman, geboren am 10. Oktober 1900 in Sobin (Polen), am 16. Juli 1942 nach Drancy gebracht. Gehörte zum  12. Deportationszug vom 29. Juli 1942, einem Zug mit 1000 Deportierten, 270 Männern und 730 Frauen (zwischen 36 und 54 Jahren): 270 Männer mit Matrikelnummern von 54.153 bis 54.442, 514 für die Arbeit selektionierter Frauen mit den Nummern 13.320 bis 13.833, 216 anderen Frauen, die sofort vergast wurden“ (S.28, Quelle u.a. Serge Klarsfeld).

Seit damals beschäftigt mich die Verwandlung der Opfer in Zahlen (Jenseits der Sprachanalyse, mit der Kofman nicht alleine steht). Erst Sarah und Israel als Mittelname zur „Erkennung“ der jüdischen Menschen und dann die Nummer. Bei den Deportierten aus Drancy der übersetzte Begriff „Matrikelnummer“, der in ziviler Form auch zur Erkennung von Studierenden heute dient.

Wenn wir heute in die Algorithmen aller möglichen Informationspolitiken eingebaut werden, geht es nicht um Transportnummern in den Tod, sondern als Ortung von Objekten der Werbung, Überwachung, Manipulation etc. Das kann zu Tod und Verfolgung führen, wie die chinesischen Sozialüberwachungssysteme, die nach den digitalen Erkenntnissen die Daten zurück in den zu verfolgenden, maßzuregelnden Menschen verwandeln; gibt es anderswo auch, vielleicht weniger explizit und nachvollziehbar. China first. Das kann auch zur Lebensgestaltung und zu den Bedingungen der Reproduktion eines Arbeitslebens führen, wie die Digitalisierung der Publikationsmerkmale (z.B. Citation Index) für die Laufbahn ganzer Generationen und Individuen in der Wissenschaft.  Wieder tausende Beispiele, und wieder höchst variable Spielräume für die Individuen, ob sie ihre Daten preisgeben oder nicht.

Wie oft spiele ich das Spiel mit? Täglich, denke, mehrmals, selten überwiegen die bewussten Entscheidungen, ok zu drücken.

Anfangs war ich überrascht, wie gerade meine besten und Freunde hier viel gelassener waren als ich, obwohl sie genauso politisch, öffentlich, kenntlich sind. Ihr Argument: was hindert mich am Sagen und Leben der Wahrheit, wenn andere das beobachten, verfolgen, speichern und in ihre Handlungsschemata einspeisen. Wenn sich diese Verarbeitung unserer digitalen Existenz auswirkt, wir also bestraft, gelenkt, behindert werden, muss man sich wehren, aber bis dahin ist der Aufwand, gegen jedeweder Art der Überwachung sich zu wappnen, größer als der Effekt im Einzelfall. Genaugenommen haben sie Recht. Als Einzelner kann ich nur ganz beschränkt meine Verdatung behindern, die daraus erfolgenden Sanktionen sind größer als der Anlass rechtfertigt. Dieser Appell an Gelassenheit ist die eine Seite der Medaille.

Die andere ist, für uns selbst zu entscheiden, was ohnedies öffentlich sein kann, darf, soll. Immunisierung der Privatsphäre durch Öffentlichkeit? In diese Richtung gehen viele meiner Überlegungen. In den 68er verwendeten wir etwas präcox die Losung: das Private ist öffentlich/politisch. Wir meinten unter anderem, dass der „Besitz“ an Privatem der Öffentlichkeit nicht entzogen werden sollte. Das ging bis Reduktion der Intimität beim Herstellen von Orgasmen, oder auch die „Veröffentlichung“ von Lebensgewohnheiten usw. es  wurde über die Öffentlichkeit kleinlich, aber genauer nachgedacht als darüber was privat bedeuten sollte, und ob privat auch persönlich sein soll. Für mich ist heute u.a. die Frage, wo meine Menschenwürde anzusiedeln sei. Und welche zu Unrecht angeeigneten Daten gefährden diese Würde? Die Häftlingsnummer ist die ultima ratio der Entwürdigung, wer Nummern tötet, tötet schon keine Menschen mehr. Die politische Frage ist, mit welchem Recht Daten geteilt werden und wieweit wir selbst da gleich mitportioniert werden. Hier sind wir Demokratien weit hinter der Praxis aller Diktaturen und auch verselbstständigten Datenkraken von NSA, CIA, FSB usw. – das stärkt unsere Würde und unsere Verwundbarkeit.

Wenn ich möchte, dass z.B. eine bestimmte Habitusgemeinschaft (politisch, aber auch einfach im Sportverein oder Literaturklub) etwas über mich weiß, dann nehme ich ein bestimmtes Mitlesen, Mitwissen in Kauf, und wenn da die Falschen dabei sind, gilt meine Güterabwägung. Wenn ich den Innenminister wegen seiner unmenschlichen Deportationspolitik angreifen will, dann müssen das Menschen auch ohne die Habitusaffinität auch erfahren, und dann riskiere ich Gegenwehr. Nicht einfach na und?, sondern Risikobewertung.  Wenn ich bestimmte Daten und persönlichen Qualitäten partout bei mir behalten will, muss ich sie nicht über die Sozialen Medien meinen dort sich tummelnden „Freunden“ mitteilen, Unbefugte lesen immer mit. Und so weiter…das kennen wir doch? Aber es gibt Gründe, es nicht zu beherzigen. Es gibt auch Gründe, warum Menschen trotz der Krebsgefahr weiter rauchen oder Trinken. Die Wahrnehmung dieser Gründe liegt immer an der Wasserscheide zwischen Privat und Öffentlich. Und so kann sein, dass die Öffentlichkeit unsere Privatheit schützt, indem sie bestimmte Dinge einfach für sich nicht in Anspruch nimmt.

Die Passwörter meiner Menschenwürde müssen gut geschützt sein. Das kann ich trotz China, NSA, BMI, Google etc. weitgehend, nicht gänzlich, selbst entscheiden, einschließlich bestimmter Einschränkungen im täglichen Leben. Dass das Konstrukt der Ehre jedes Menschen durch die Verdatung besser und wirkungsvoller angreifbar wird, wissen wir auch. Aber es ist eben politisch, nicht jedes Konstrukt als relevant anzusehen und wenn nötig abzuwehren.

Womit wir bei der Sorge um uns selbst (Foucault) und bei der Genauigkeit der Wahrnehmung dessen angekommen sind, was um uns und mit uns geschieht. Große Philosophie – mag sein, aber vor allem kleine, alltägliche Korrekturen. Seit man die Bahncard durch ein Lesegerät in der Lounge ziehen muss, werden offenbar Bewegungsprofile von Bahnreisenden angelegt. Na und? Wenn sie mich nicht aus anderen Gründen suchen, sollen sie weiter solchen Unsinn machen. Seit ich weiß, wie Payback-Karten bei Rewe und anderswo für direkte Werbeansprache verwendet werden, benütze ich keine mehr. Na und? Und auch hier: und so  weiter, den ganzen Tag…Die Reduzierung der Zahl dieser Entscheidungen und die hinterlistige Erzeugung falscher Daten, wenn uns das nur immer gelänge, ist auch ein Teil gelassener mit wichtigen Problemen umzugehen. Wichtig ist es, öffentlich zu leben, um ein Stück Privatheit zu schützen.

An meine Blog-Leser*innen!

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Followers!

Alles Gute im Neuen zu wünschen bedeutet, Ihnnen und euch ein friedliches Jahr inmitten von Unfrieden und Unsicherheit zu wünschen, anders als im oft missverstandenen Sprichtwort gibt es ein richtiges Leben im falschen.

Dieser Blog möchte euch und Ihnen heute ein paar Formalia servieren, bevor es morgen weiter geht mit finis terrae und den gegenwartsdiagnosen des ironischen Weltblicks.

Generell und ohne Abstriche bedeutet Datenschutz in diesem Blog, dass ich keinen Kommentar ohne Zustimmung des Autors bzw. der Autorin weitergebe. Hier gilt die Widerspruchsregel. Da ich diesen Blog mit keinem sozialen Medium verlinkt habe, erscheint er auch nicht auf facebook etc. Hinweise, dass es den Blog gibt, erfolgen über die Angabe der blogadresse http://michaeldaxner.com  .

Was ich mir von Ihnen und euch wünsche:

  • weil ich nicht über die gängigen sozialen Medien kommuniziere, wäre eine Verbreitung meiner Basis durch Sie und Euch für mich sehr erfreulich. 2018 ist nun das dritte Jahr, danke für die steigende Frequenz der Insights. Höhepunkt 2018 war der Blog zur Garnisonkirche. Wenn jeder Leser und jede Leserin einen Follower animiert, bin ich dankbar. Gebt die Blogadresse weiter, ausdrücklich keine Beschränkung meinerseits.
  • Schreibt mehr Kommentare, bitte. Manche sind sehr hilfreich, auch Korrekturen kommen an, die werden dann in die Updates eingearbeitet.
  • Bitte sagt auch, wenn thematische Interessen zu stark oder oder zu wenig bedient werden, natürlichgibt es auch bei mir Konjunkturen aus aktuellem Anlass, zB. in der Asylpolitik oder beim Antisemitismus

Ansonsten bleibst dabei: DANKE AN DIE TREUE UND KRITISCHE LESER*INNEN – GRUPPE:

Mit allen guten Wünschen Michael Daxner

p.s. mein sehr verkürzter Wikieintrag wird demnächst erneuert, und meine WordPress-Eingangsseite wird ständig upgedatet.