Wer die Bauerndemo durch die Stadt hat fahren gesehen, der weiß, wie hier die reichen Großgrundbesitzer die armen Bauern einvernommen haben, mehr Wohlstand als diese Traktoren geht wohl nicht, und die, die mehr als hundert oder tausend Hektar besitzen, haben die kleinen Bauern an den Rand gedrängt. Da entsteht wieder eine Allianz, die in der Geschichte gelernt haben, wenn sich unvereinbare Produktionsbereiche – Agrar und Industrie – politisch verbünden. Und viele Politiker, v.a. die AfD und ihre Verbündeten in den demokratischen Parteien, gehen vor dem verlogenen Nährstand in die Knie. Ein paar aufrichtige Betroffene haben sich dazu kritisch geäußert, aber die meisten folgen der medialen Verzerrung von den armen Bauern.
Und die Gerichte: wenn die Klimakleber praktisch nicht richtig gehandelt haben, gibt es Gerichte die von Terrorismus reden, wo haben diese Rechtsverdreher studiert?, wenn die Anführer Bauern verbal und demonstrativ das Recht bekämpfen, werden sie noch bejubelt.
Ach, man soll nicht übertreiben…und wenn man die Übertreibungen der Volksstimme kritisiert, soll man sich selbst zurücknehmen, und wir wollen doch die richtigen Lebensmittel von den richtigen Bauern bekommen…Wer hat sich denn schon bemüht, das WIRKLICH herauszubekommen?
Und warum hängen sich die Handwerker, die vor lauter Nachfrage kaum mehr Anfragen beantworten können, warum hängen sich die Spediteure an die Bauernbewegung? Auch die Medien geben keine schlüssigen Antworten auf die Frage, und berichten halt objektiv, brav.
Nach ein paar Tagen Aufstand – angeblich für das Volk – gegen die Regierung lichtet sich der Nebel. Hört auf die differenzierenden Stimmen, auf die Kritik an den Verbandspolitik. Dass söder und Aiwanger, die den rechten Rand niemandem andern als sich selbst überlassen wollen, sich da mit dem Grünen Bashing dranhängen ist klar. Dass viele Landesregierungen und GOs, NGOs ihre Suppen – vegan, versteht sich – damit kochen, kann man nachvollziehen. Aber hier wie überall in der Politik gilt: wer den Augenschein nicht erklären kann, soll sich nicht an den Boten der schlechten Nachrichten vergreifen, sondern an ihren Urhebern. Das sind NICHT die Bauern, aber auch die die REGIERENDEN.
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Bitte lesen:
Was sagen eigentlich die Berliner Bauern? Zu den Protesten? Zur allgemeinen Unzufriedenheit? Und zur Frage einer möglichen Unterwanderung von rechts? Unter dem Titel „Stadt, Land, Frust“ haben Ann-Kathrin Hipp und Lorenz Maroldt mit Axel Gericke gesprochen, Vorsitzender des Landesverbands Landwirtschaft und Pferdehaltung Berlin. Seine Erfahrungen und Einschätzungen hören Sie in der aktuellen Folge des Checkpoint-Podcasts.
Die Protagonisten sind ähnlich, das Thema ist ein anderes: Traditionell geht zum Auftakt der Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ (T+) ein breites Bündnis von Bio-Bäuer:innen, Nichtregierungsorganisationen und Umweltschutzverbänden auf die Straße. Das Motto: „Wir haben Agrarindustrie satt“. Die Forderungen: mehr Tierwohl, faire Preise und weniger Pestizide. Rund 10.000 Menschen werden am heutigen Sonnabend zur Demo erwartet. (Tagesspiegel 20.1.2024)
und auch was mein Parteifreund Joschka Fischer sagt:
„Joschka Fischer, 75, Ex-Außenminister und Alt-68er, kann mit hochmotorisierten Protesten nichts anfangen. „Als alter Demonstrant darf ich Ihnen sagen: Das hätte ich mir mal gewünscht, staatlich subventioniert zur Demo zu fahren,“ sagte Fischer in einem Interview der Augsburger Allgemeinen über die aktuellen Bauernproteste. „Diese riesigen Traktoren! Diese Leute meinen, sie hätten einen Anspruch darauf, dass ihr Diesel von uns bezahlt wird! Darauf muss man erst mal kommen“ (Sz 19.1.2024). Ja, aber immer mehr kommen drauf, wie die falsche Politik der Agrarindustrie sich als „Bauernstand“ tarnt..,.auch das kennen wir aus de3r deutschen >Geschichte, und nicht nur Söder macht da mit.