Faschismus real und als Begriff. Weltweit. Heute II

Selten verwende ich den gleichen Titel zweimal. Aber nach den vielen Rückmeldungen gestern möchte ich meine Argumente erweitern, vor allem GEGEN die Selbstinszenierung von angeblichen Elitemitgliedern, die sich zum Volk, den einfachen Leuten, herunterbeugen und dort Verständnis anpflanzen.

Der in vieler Hinsicht wichtige Zygmunt Bauman hat in seinen „letzten Erinnerungen“ von 1987, überarbeitet 2026, ein Jahr vor seinem Tod, eine heftige Kritik am „Kontinuum Regierung-Volk“ in Polen geübt, u.a an der wechselseitigen Gleichgültigkeit. „Die Entkopplung ist reziprok. Für die Regierung ist die Nation lästig…und in diesem Fall stützt die Tatsache, dass die Regierung das Interesse am Volk verloren hat, sicherlich die eigenen Interessen des Volkes“ (S. 238). Das geht natürlich gegen PiS, aber vieles lässt sich übertragen, auch die Kritik an der religionisierten Politik (das umgekehrte ist ja eine alte politisierte Beobachtung). Aber für die heutige Erweiterung meines Titels war eine weitere Beobachtung wichtig. Bauman zitiert Adam Michnik. der kritisiert „die Unterwürfigkeit der Intellektuellen gegenüber den mit dem Volk im Konflikt befindlichen Autoritäten…“ (S. 243). Scheinbar das Gegenteil meiner Kritik, aber genau hinschauen: es sind eben nicht die Intellektuellen, die nicht dem Volk aufs Maul schauen, aber den „Herrschenden“, sondern die anti-intellektuellen Eliten, die sich mit dem Volk durch Unterwürfigkeit verbinden wollen, um…ja, um was zu korrigieren? Das Regieren. Die legitime Ausübung demokratisch übertragener Macht.

Anti-intellektuelle Eliten? Aber ja, Scholz, Lindner, Giffey usw. es gibt genug von denen. Diese Politik des dem Volk aufs Maul schauen verwechselt Interessen des Volks mit Meinungen, Haltungen, und Wegducken vor der Wirklichkeit. Dazu aber hat man diese Herunterbeugenden nicht gewählt, und das wiederum verstärkt den antidemokratischen Duktus der neuen Rechten.

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