Verbindung von Torheit und Traum. Torheit als Bedingung für österreichische Politik, als Tor zum Traum, als Traum vom Tor auf der richtigen Seite, Durchgang zur Wirklichkeit…so assoziiere ich den strahlenden Tag voller Schnee, morgen bin ich wieder in Deutschland, und die Welt sieht ja aus Österreich schon noch einmal anders aus. anders, nicht besser oder schlechter. der Widerwille gegen die politischen Weltnachrichten lenkt mich auf die Kulturseiten, die Kritik dort zurück in die Politik. Kein Entkommen.
Ich verstehe die Abneigung vieler gescheiter und weniger gescheiter Menschen, sich dauernd mit „Nachrichten“ auf dem Laufenden zu halten. Ich teile sie nicht, aber es ist eine Versuchung. Man will die Rückständigkeit der Mehrheiten in Politik und „Gefolgschaft“ nicht dauernd als Rahmen der eigenen Lebenspraxis erfahren…aber welche Wahl habe ich? Also weiter, Wissen gegen Glauben, Denken gegen Ahnen, weiter… das ist nicht neu, aber schmerzhaft, weil man ja keine Rache in den Widerstand einbauen kann bzw. soll. Klingt einfacher, als es ist. Aber dann sehe ich heute Diskussionen im deutschen und österreichischen Fernsehen zu den diskursiven Folgen der Attentate von München und Villach – es beruhigt mich, dass die Unruhe geteilt wird, von den wirklichen ExpertInnen, und wir also neben der Resilienz uns auf mehr Entscheidungen vorbereiten müssen, nicht einfach auf Kompromisse. Wie hängt das mit dem Nachrichtensatz zusammen? Die Nachrichten werden nicht unverhältnismäßig mehr, wenn wir sie durchdenken und Konsequenzen ziehen sollen. Eine davon ist klar: die Klimakatastrophe bedroht die Welt drängender und mehr als alle Kriegs- und Politikdrohungen. Das wird natürlich auch Trump treffen…aber diese alten Diktatoren, Putin Trump Xi et al., interessieren mich nicht. Meine Kinder, meine Enkelinnen, die Kinder meiner Freunde interessieren mich, und diese Perspektive muss unsere Abwehr der altersbösen Tyrannen auch prägen, wenn wir politisch denken und handeln. Von der Zukunft unserer Nachkommen her das Ende der Tyrannen und ihrer Politik nicht nur wünschen, sondern als Leitlinie des Widerstands begreifen, nicht einfach unsere Abwägung unseres eigenen begrenzten Zeitfensters. Das ist, ich weiß, altmodisch, u.a. weil wir nicht mehr erleben werden, wenn wir Erfolg haben. Das nennt man Hoffnung.