Die meisten Kritiker von Verbrechern, Faschisten und politischen wie kulturellen Gegnern üben sich in der Dummerklärung dieser Gegner.
Die erste Frage im Duell ist daher: warum sollen Gegner dümmer sein als man selbst?
Die zweite Frage: Warum soll ein Verbrecher, ein politischer oder kultureller Gegner nicht sehr gescheit sein?
Warum hat Trump oder Musk oder Putin oder … keinen hohen IQ? Und warum soll man jemanden mit hohem IQ nicht wegen anderer Missetaten bzw. Defizite kritisieren und politisch angreifen? Das alles sind Alltagsfragen und -antworten. Für bestimmte Handlungen, seien sie noch so böse, muss man ziemlich gescheit sein, um sie überhaupt vollziehen zu können. Außerdem decken IQ und Gescheitheiten nicht alle charakterlichen Eigenschaften bei jemandem ab. Zusatzerkenntnis: Elon Musk kann ökonomisch einseitig sehr gescheit sein, das hilft seiner politischen Seite und seinem Erfindergeist, und er ist auf der politischen Seite destruktiv klug, was aber seinen hybriden ökonomischen Allüren keine Grenze setzt.
Merke: Gescheite, besonders Gescheite, Geniale sind nicht per se sympathischer, moralischer und angenehmer im Umgang als man selbst. Aber da liegen natürlich Berge von Eitelkeit, Erziehungs-schwächen, ideologischen Divisionen usw.
Warum sollen Gescheite Leute keine Faschisten werden, Kriegstreiber sein, Arme ausbeuten etc.? Wo steht, dass Wahrheit und Gescheitsein im Bewusst-sein eines Menschen korrelieren? Oder Gescheitsein und Moral, oder Simplizität mit Moral …
Wenn man Menschen wie Putin, Musk, Trump auseinandernimmt, dann ist hohe Intelligenz geradezu die Bedingung der Möglichkeit, jenseits der Moral Menschen zu überzeugen und zu deren eigenem Verlust zu beherrschen. Schon eine Ebene darunter setzt der vermehrte Gebrauch von Gewalt ein, um diese Position zu bewahren.
Bis heute hält sich der Rassismus, dass manche Völker, Stämme, Familien „gescheiter“ seien als andere. Woran Gescheitsein liegt, an Sozialisation, Erziehung, Aufwachsen, und viele Umstände, wird dabei immer abgebogen oder unterschlagen. Besonders peinlich, wenn die IQ Zuschreibung auch noch moralische Einengungen mit sich bringt, wer dann nicht Faschist oder Gläubiger sein kann darf soll.
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Wenn aber die weniger Intelligenten, die weniger Gescheiten, versuchen, die zu imitieren, die wirklich gescheiter sind, dann wird es nur peinlich. Darüber schreibt man nicht, aber man beobachtet aus einer Position, die einen selbst nicht betrifft, weder als Gescheiten, noch als Deppen. „Bist G’scheit?“ ist eine böse Frage, der die Antwort „Du bist aber dumm“ schweigend vorausgeht. Das kann man übrigens auf viele aktuelle Politik-Menschen genauso anwenden wie auf Moral- und Kunst-Menschen. Eine gute Übung. Oft ist Bescheidenheit auch noch eine Versicherung.
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Ich schreibe das relativ unlustig. Zu glauben, dass nur die eigenen Freunde im weitesten Sinn gescheiter sind als „die Anderen“, schafft im schlimmsten Fall neue Konflikte oder eigene Niederlagen, im besten Fall Täuschung als Lebenselixier.
Ich schreibe jetzt nicht, an wen ich denke, der oder die einen höheren IQ hat als ich, der oder die politisch besser denkt und agiert, der oder die kritischer handelt und auf Kritik reagiert. Aber ich bitte euch, macht ein Preisrätsel für euch selbst und eine Namensliste…wer Recht hat, darf kandidieren