Die Koalition des reichsten Landes der Welt hat nichts wirklich wichtiges zu tun. Man redet über Cannabis, als ob das die Weizenfelder ersetzen solle, und benennt die Parteien um: CSU Confuse Säufer Union, CDU Combinierte Drogen Union, SPD Spalt Pilz Deutschlands. Von der Opposition spreche ich nicht, die wird von den Genannten hochgehalten.
Es gibt auch andere Themen: möglichst unmenschlich mit Geflüchteten verfahren, wenn sie nicht wirklich anstellbar sind – Keine Frage, WARUM sie eigentlich ihre Heimat verlassen. Gegenprobe: wer könnte Bayern verlassen wollen zugunsten eines fremdländischen Paradieses?
Das, werte Leserinnen und Leser, waren unfertige Vorstellungen zum 1. April, den ich versäumt habe, das Frühjahr beginnt für mich am 2. April.,
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Schlichte oder aber überkomplexe Gemüter können es nicht erwarten, bis Diktator Trump seine Pläne offenbart, 22.00 Uhr MEZ. Als ob sie heute schon Zoll zahlen müssten, morgen reicht. Es gibt eine Sucht nach kurzfristigen Prognosen, als wäre das Anzeichen von besonderer Begabung. Ich versuche, immer mehr Zeitabschnitte zwischen Vorausahnung und Wirklichkeit einzufügen, nicht nur für Spaziergänge mit dem Hund oder Sport oder Lesen oder Musikhören…ihr merkt schon, es geht eigentlich um das, was unter den Wolken der Politik uns am Boden hält. Die Politik entgeht uns ohnedies nicht, d.h. wir entgehen ihr auch nicht, und da sind die sturmfreien Ruhezonen schon wichtig, sich zu kräftigen und resilient zu werden. Dabei kann man in größerer Ruhe spannende Beobachtungen machen. Zum Beispiel die plötzliche Begrünung zum Frühlingsbeginn, von einem Tag zum andern, unromantische Änderung der Wahrnehmung (in unserer Straße sägen sie jetzt pflegerisch die Äste ab…). Man läuft gerne weiter…Und jetzt schon ins Grün hinausschauen ist doch auch befreiend. Ihr merkt schon, ich umkreise spannende oder auch nur wichtige Themen, früher sagte man: komm doch zum Punkt. Richtig, und doch daneben. Der Punkt ist einfach: zum Augenblick wirklich grauenvoller Weltpolitik und Staatspolitik und Lokalpolitik kann man wenig Kommentare beitragen, die den Moment überstehen. Und für mehr oder weniger intellektuelle Gemüter ist der Abstand zum Kommentieren oft fremd, – ich sage aber: notwendig. So, wie man zu manchen Gebäuden Abstand braucht (Gotik!), um sie in ihrer Größe und Höhe zu erfassen, so ist es auch mit der wirklichen Politik. Wobei nur „groß“ nichts mit „gut“ oder „wichtig“ zu tun hat. Wenn ich über die Vernichtung von Umwelt durch Krieg und Flucht lese, also über die Beschleunigung der Ausrottung unserer Spezies, kommt mir immer in den Sinn, wie ich, wie wir mit unserer befristeten Gegenwart umgehen. In der ZEIT #13, 27.3.2025 beschäftigt sich der berühmte sehr alte Arzt Odent mit Geburtstechnik und Kaiserschnitt, aber auch mit dem gesellschaftlichen Bevölkerungswandel. Und zwei Sätze haben mich im Kontext berührt: „Mich interessiert die Verbindung zwischen der eigenen Geburt und dem Willen zu überleben nicht nur individuell, sondern als Spezies. …Aber wir müssen über unsere Spezies reden. Darüber, warum unsere Spezies theoretisch nicht mehr lange überleben kann“. Ich stocke: warum sagt er „theoretisch“, wenn er es gerade empirisch begründet hat. zum Abschluss meint er, dass wir uns von der „Vermenschlichung“ von Schwangerschaft, Geburt und Stillen wieder unseren „Säugetierwurzeln“ zuwenden sollen. Kein Positivismus, eher Erfahrung. Ich denke, ich weiß was er meint: nicht unsere natürlichen Wurzeln abschneiden. Und dann denke ich, wie in den Kriegen und Hungersnöten heute Kinder in eine Welt kommen, in der sie wenig Chancen zu überleben haben…War das nicht immer so. Doch, aber nicht „So“, im Schraubstock der Erderwärmung und des globalen Kriegs.