Abstiegshorror im Gletscherschwund

Manche Menschen, die Meisten, sind eifrig und erfolgreich dabei, auf dem Weg zum Gipfel schnell und konsequent aufzutreten. Wenn dann nur nicht der Abstieg wäre. Knie, Gleichgewicht, der Blick in die Tiefe, und man stolpert so leicht und kann sich nicht richtig halten…

Das ist nun in Grenzen ein Gleichnis für die von der Politik losgelöste Wirtschaftspolitik. Aber über die will ich gar nicht schreiben, das machen schon die Wirtschaftsverbände deutlich, die um ihre Dividende fürchten. Ich bleibe erstmal beim Berg.

So hat sich der Anblick der gleichen Stelle in den Alpen verändert, und abgesehen vom verschwundenen Schnee rollen jetzt die Steine und brechen die Felsen aus der Wand. Das macht Auf- und Absteigen gleichermaßen gefährlich.

Diese alpine Wirklichkeit ist keine Metapher. Wir erleben sie, wir können Klimadiskussionen und die Grenzen der Anpassung diskutieren, und dagegen können wir als Einzelne nichts machen, auch nicht in unserer Generation als Umweltschützer.

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Aber wie geht es weiter? das fragen ja nicht nur die Naturbeobachter, das fragen sich die Wirtschafts- und Sozial- und Kulturkritiker, und der Gletscherschwund ist gar keine so schlechte Metapher für diese Fragen. Lasst uns über das Weitergehen nachdenken, nicht wir gehen weiter, ES geht weiter und wir werden mitgenommen, herumgewirbelt oder zurückgelassen. ES, da wird geforscht, da werden weiße Plastikfolien über Gletscherteile gebreitet (https://www.vdi-nachrichten.com/technik/umwelt/abdeckung-fuer-gletscher-oekonomisch-plausibel-klimatologisch-sinnlos/)(2022), und man hält eben durch, solange es geht, nach uns wird ohnedies nichts mehr zu machen sein. Mit uns auch nicht.

Der Satiriker sagt jetzt, mit den Gletscher verschwinden auch die Gletscherspalten, da fällt niemand mehr hinein.

Mit dem Absturz der Wirtschaft verschwindet die Völlerei? Schlechter Vergleich, klar. Aber ich bleibe bei der Vorstellung, dass wir alle Gewicht verlieren, wenn wir nicht mehr viel zu Essen haben. Auch damit werden Influencer und Ratgeber noch bis zum Ende Geld verdienen, das sie nicht hinüber nehmen können.

Und so geht die Abwendung des Blicks vom heutigen politischen Abstieg weiter. Das war ja zu erwarten gewesen, dass CDU und CSU das parteichristlichen Anranzen an die Faschisten vor der Wahl betreiben werden; es war zu erwarten, dass die Liberalen wieder einmal die Steigbügelhalter sein werden (Lindner hat Heuss nach dem Krieg nicht verstanden). Nein, dazu sage ich jetzt nichts, sowenig wie zu Pmurt. Es reicht, wenn die Natur zugrunde geht.

Obwohl: wenn ein paar, evolutionär zurückgeworfene menschliche Überlebende in 50 Generationen wieder mit der Menschheit anfangen und sich bei einem Gletscher das Eis abbaut, dann taut vielleicht ein Überrest der reaktionären Wende auf und versaut das Schmelzwasser. Die Forscher archivieren das, den normalen Menschen graust es. Wie mir heute

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