Wer hat je gesagt, dass es in Zukunft besser würde als…wann und wie? Naja, viele haben es gesagt, um ihre Ratgeber zu vermarkten, oder sie haben auf privilegierten Inseln ihr Leben weitergebracht. Der Kampf der Optimisten gegen die Pessimisten, der Kampf beider gegen die Realisten und ähnliches ist interessant für Philosophie – und schein-politische Abendgespräche.
Zukunft ist kaum wirklich denkbar, wenn man die Umkehrung von Umweltpolitik und die Kriegswirklichkeit – angekündigt auch in verschiedenen Appeasements gegenüber den Diktaturen in Russland, USA und China – genau ansieht, dann ist ja das die Gegenwart. Also können wir unser Leben jetzt und in Zukunft auch unaufgeregt bedenken, oder?
Wir müssen uns auf eine Zukunft einstellen, die für unsere Kinder, Enkel, vielleicht noch für ein paar Generationen mehr, aber nur vielleicht, mehr oder weniger lebenswert sein wird. Lebenswert…kein Luxuswort der Wohlhabenden in ihrer Blase, sondern wirklich Wert, dass man noch lebt und noch nicht tot ist. Aber für uns ist es JETZT. Da ist keine Zukunft drin, nur eine nicht so wirklich ent-schuldete Vergangenheit. Das ist wichtig für Politik, aber auch für unser persönliches Leben, für das ich ungern das Wort „privat“ verwende. Was ist schon privat, wenn die Welt um uns sich zerlegt?
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Umso wichtiger, jenseits und unterhalb der unmenschlichen Herrschaft, und angesichts der Umweltbedrohung nicht darauf hineinzufallen, dass alles nur bei den Einzelnen, bei dir und bei mir bleibt. Nein, es geht um Strukturen und es geht um Politik. Das bedeutet aber auch, dass es unterhalb und neben der Politik ein anderes Leben gibt, in dem wir atmen, essen, kommunizieren usw., und zwar nicht das Wort GLEICH NOCH ZUM BEGRIFF ERHEBEN: LEBEN: also leben wir und stellen uns darauf ein, was (noch) nicht wirklich für uns schon wirkt. Vielleicht für andere. Die Diktatur wählt ihre Untergebenen nicht erwartungsgerecht aus. Aber wir kommen auch dran, wahrscheinlich. Dazu kann man einen Roman schreiben oder sich auf den Untergrund vorbereiten, aber zunächst einmal, jetzt also, muss man „einfach“ weiterleben, was nur heißt, dass man sich jetzt noch nicht als Opfer oder als Zeuge oder gar an der Seite der Täter darstellen muss, WIR sind ja keine Musks, Bezos, oder Oligarchen.
Deshalb können wir einen aktiven erfüllten Alltag haben, und da hat die Politik ihren Denkplatz, ihre Diskussionen, aber sie ist nicht der alles bestimmende Ort. Mit anderen Worten: wir setzen der „Normalisierung“ das normale Leben entgegen und sind uns dessen, also unser selbst, bewusst.
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Tagesabläufe, Arbeit und Freizeit, Kulturereignisse und Naturerlebnisse, Besuche und Alleinsein…für jeden von uns gibt es hier einen breiten Korridor von Entscheidungen, die nicht durch Bedrohungen oder Ängste schon vorgeformt werden (sollen, dürfen). Diese triviale Feststellung ist wichtig, wenn es darum geht sich nicht schon zu unterwerfen, bevor die Autoritären, die Diktatoren und ihre Exekutive uns Regeln diktieren wollen. Das klingt so einfach, aber wir lassen uns doch im Alltag ohnedies nicht in bestimmte Verhaltensformen und Handlungen pressen…ODER? Reicht schon: wenn die Gewalt und der Feind drohen, dann ist die Lebenswirklichkeit bis zu seinen Aktionen umso wichtiger. Und da hilft die Wirklichkeit schon zum Herstellen nicht nur von Resilienz, sondern auch zum Selbstbewusstsein, welchem Diktat wir uns nicht beugen wollen und sollen. Dazu müssen die Diktatoren noch gar nicht an die Macht kommen.
P.S. Liebe Leserinnen und Leser, diese etwas dunkel gefärbte kleine Aufsatz sagt ja nur, dass vieles in unserem Alltagsleben sich auch ohne drohende Diktatur bewusster einrichten lassen kann, und erst recht, wenn die angsteinflößenden Akteure herumwirbeln und Angst verbreiten.
Lieber Michael,
im Anhang meine Zeilen zur Situation, fokussiert auf die Ukraine.
herzliche GrüÃe aus Innsbruck.
Ãbrigens wurde Marion entfristet. Haben wir gestern ein wenig gefeiert.
Liebe GrüÃe von ihr und mir.
Dietger
Wir feiern Marions Entfristung mit einem Wein, der seit 14 Jahren darauf wartete, entkorkt zu werden. __________________ Dietger Lather TiergartenstraÃe 102 6020 Innsbruck Ãsterreich Tel: +4366475102426
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