Umwelt im Regen.
Das wäre mein Thema für heute gewesen. Siehe weiter unten
Die rechtlastige Bundestagspräsidentin lässt Regenbogenfahnen aus Bundestagsbüros verschwinden. Ihre Geschichte lohnt nicht, nachvollzogen zu werden. Aber ihre rechtsnationale Gesinnung ist mit ihrem politischen Aufstieg (?) zu einer deutschen Dummheit angewachsen. Dass das gleichzeitig bekannt wird, als sich die CDUCSU an einer Persönlichkeit der Wissenschaft und des Verfassungsrechts vergreift, ist vielleicht zeitlich ein Zufall, aber es passt in das größere Bild einer Nationalisierung der deutschen Politik, einer Rechtswende der Ideologie.
„Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine intensive Recherche noch ein gutes Argument dafür zutage fördern wird, dass Bundestagspräsidentin Klöckner ausgerechnet dieses Symbol zum Anlass nimmt, strengstens auf die Hausordnung zu pochen, während sie Ukraine- und Israel-Flaggen sowie auch Büro-Kruzifixe locker akzeptiert. Bisher wird noch danach gesucht.“ (Ronen Steinke, SZ 12.7.2025)
Kennen wir? Nicht ganz. vieles hat sich geändert. Aber dass die CDUCSU sich gegen die Umwelt, gegen die kulturelle Vielfalt, gegen die Sozialfürsorge für die wirklich Armen verhält wie eben eine Regierung, die eine Rechtswende der Politik vertritt und wenig von einem kleineren Koalitionspartner daran gehindert wird, das ist nur teilweise „neu“. Es ist wegen des geringen Niveaus neuartig, aber so spielt sich die Marginalisierung des Menschlichen in Kultur und Sozialpolitik, in Umwelt und oft in Rechtspolitik fast überall in Europa ab. Wie denn auch nicht.
Man kann das erklären. Das ist nicht ganz so einfach, und jedenfalls sind Blogs weniger geeignet als seriöse Medien, und diese weniger als ernsthafte Analysen und variantenreiche Erklärungen.
Ich erkläre das nicht, aber ich verfolge aufmerksam die Keimzellen des Widerstands.
*
Frau Klöckner wird in der Geschichte der Bundesrepublik vergessen werden. Man würde sie ja gerne in eine Regenbogenfahne einhüllen, damit sie nicht männlichen, weißen, starken Männern entführt wird. Aber das soll sie selbst handhaben.
*
Eigentlich gehts mir heute in diesem Blog um ganz etwas anderes, und der Vorfall hat mich nur abgelenkt. Ich wollte euch lieber über das Wetter und die Kultur schreiben.
Umwelt im Regen
Endlich regnet es; diesmal richtig, länger anhaltend. Man denkt sofort an die Bäume an der Straße, an den Park, an die Grundwasser-Füllung….man hat schon eine Menge Begriffe gelernt, die z.B. bei mir die sehr viel früheren ländlichen Wetter-Regeln und Vorhersagen ersetzt haben. Ich laufe auch lieber im städtischen Regen las früher, und die richtige Kleidung, sonst für die Berge, habe ich auch. Das aber ist Geschmackssache, während der Regen, das Wasser, die Klimadiskurse ja schon mehr objektiv sind, mehr Rahmen für unser Leben und unsere Diskurse als früher.
Dass wir – aus Zukunftssorge, wenn nicht -angst, etwas über mehr über das Wetter wissen als Generationen vor uns, stimmt nicht. Die waren schon auf die Witterung eingestellt, nur nicht so übergreifend auf das Klima. Hat sich der Begriff in den Jahren geändert? Gesprächsklima, zum Beispiel…und der Streit, der im Donnerwetter mündet, hat heute auch andere Worte dafür? Alles nicht mehr wichtig. Die Sprache bannt die Witterung so wenig wie das Klima, und wenn es die Umwelt wirklich angreift, Fluten, Brände, Trockenheit… dann sind die alten Geister nicht mehr im Diskurs. Auch gut.
Euch fällt auf, was ich weiß: es fällt einem zum Regen, zum Klimadiskurs wenig ein, schreibt man nicht, wahlweise wissenschaftlich oder poetisch, unsereins als Laien können wir nicht eingreifen, noch nicht, sagen die zukunftssicheren Militärs. Und Sintfluten wird es eher an Küstenstädten geben…
Aber über das ganz nahe Wetter vor der Haustüre zu sprechen, tut manchmal gut. Heute zum Beispiel.