Pyrrhus, Lindner Scholz und Wissing

Ja, jetzt wälzen sich die Feinde der Grünen unter den politischen Parteien, aber auch die so genannten Umweltorganisationen in selbstgerechter Diffamierung der Grünen. Logisch. Wer nicht regiert und keine Verantwortung trägt, hat leicht furzen. Bei der Opposition ist das anders, die CDU/CSU hat am Umweltdesaster 12 Jahre lang mitgewirkt, ihre Schuld ist noch lang nicht abgetragen, aber Merz und Söder sind halt etwas retro.

Nein, der Koalitionskompromiss ist nicht gut, selbst wenn er einige tragbare Ergebnisse mit sich bringt. Er ist schlecht, und scheinbar haben die neoliberalen Marktdepopen im Verbund mit dem umweltblinden Kanzler über die Grünen gesiegt. Scheinbar, denn der Kampf für Klima und Umwelt wird sich nicht nur IN, sondern zunehmend AUSSERHALB der Koalition abspielen. Aber nicht im Tonfall und Programm der Umweltverbände, die jetzt schimpfen, aber ohne Politik nichts machen können, selbst wo ihr Programm gut ist. Politik muss in die Gesellschaft getragen werden, und nicht einfach verordnet. Das gilt für Wärmepumpen, Windkraft und neue Bahngleise. Dass Herr Wissing noch nicht in eine Betonwanne eingepflegt wurde, in die ihn Lindner mit seinem teuren Sportwagen reingetrieben hat, ist schade, kommt aber noch. Und dass Herr Scholz die Genossen der SPD desavouiert, indem er lieber seinen Stall zusammenhält als an die Zukunft der Menschen zu denken, passt einfach zu ihm, cum ex, cum opportunitate ex intelligencia.

Die Grünen sind nicht weg, also müssen sie nicht wiederkommen. Man muss die neoliberalen Marktdeppen wegräumen, und sich darauf verlassen, dass die nchste Klimakrise vor der Tür steht, auch wenn das so genannte Volk es noch nicht spüren will bei den Urlaubsfahrten und Flügen. Oh nein, kein Opportunismus der Rhetorik. Die Lage ist ernst genug. Der um sich greifende Faschismus kann rhetorisch die Umwelt zu seiner Agenda erklären, aber er kann sie nicht zu seiner Sache machen ohne Einbußen an Macht und Klientel. Aber das heißt natürlich für uns alle, Politik muss gemacht werden, so wie die israelische Opposition gegen die faschistoide Regierung Netanjahu, so wie alle demokratische Opposition mit einem klaren Ziel. Und das ist ja beim Klima wohl so deutlich wie bei der Hilfe für die Ukraine gegen die russischen Aggressoren. Dass es uns dabei wirtschaftlich, wohlständisch schlechter gehen wird, kann und MUSS die jetzige Regierung nicht nur verkünden, auch plausibel erklären. Der Kuchen bleibt nicht ganz und schmeckt auch nicht.

Nachtrag, einen Tag später: der FDP Fraktionsführer Dürr verteidigt die Verkehrsblödheit von Wissing und meint, alle Beteiligten müssten ighre Verantwortung ausgleichen. Das heißt, Wissing darf das Land zubetonieren, und die andern müssen das kompensieren. Pyrrhus bedeutet hier, noch mehr außerparlamentarische Opposition und Druck auf die Entscheidungen, auch der einzelnen BürgerInnen, die natürlich ihre Lebensgewohnheiten ändern müssen, nicht bloß sollen. Wenn Dürr vom Markt spricht, denke ich an den Jahrmarkt einer letzten Generation. Gut, dass die FDP keine Nachwuchs hat. Den ersticken zu sehen, wäre für Liberale vielleicht nicht marktgerecht.

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