Potsdam und Auschwitz

Potsdam wird für absehbar alle künftigen Zeiten mit dem Tag von Potsdam verbunden sein. Hitler und Hindenburg befestigen die neue Zeit der Tyrannei auf den Stufen der Garnisonkirche. Der 21. März 1933 ist das Datum, dem wir hier erneut das Bild ersparen, das ohnedies für immer die historische Ansicht der preußischen Garnisonstadt mitbestimmen wird.

Seit Jahren tobt ein Kampf um den Wiederaufbau dieser Kirche, die architektonisch wie so viele andere Bauten der Zerstörung anheimgefallen sind. Die Koalition der Aufbaufreunde ist so vielfältig, wie die der Gegner. Ich hatte mich natürlich gegen die von mir Hitler-Hindenburg-Kirche genannte Rekonstruktion gewandt, aber ebenso natürlich erscheint mir, dass die Aufbaukoalition sich hinter dem Begriff der Versöhnung verschanzt und damit eine Schutzmauer um alle unverträglichen Meinung in ihren Reihen neutralisiert. Nun wird also der Turm wiederaufgebaut, der Oberbürgermeister spricht von einem schönen Tag für Potsdam, und die Kulissenstadt erhält einen weiteren Anziehungspunkt für Touristen und deutsche Kontinuitäten. Von Potsdam wird für Potsdam…vielleicht macht das den Unterschied?

Ich schreibe dazu nichts mehr, obwohl ich anderes vorgehabt habe. Das hat einen ganz einfachen Grund: die Aufbaukoalition bietet Versöhnung an, wem eigentlich?

AUSCHWITZGEDENKEN 2017

Das helle Deutschland dagegen hat in diesen Tagen, in denen die Weltordnung wieder einmal bedrohlich sich destabilisiert, wichtiges zur wirklichen Versöhnung beigetragen: die Feierstunde zur Befreiung von Auschwitz hat eine befestigte Würde gezeigt, die an ein teilweise gelungenes Umgehen mit der Geschichte ebenso nahelegt wie eine doch weitgehend geschlossene Reaktion auf des Nazi Höcke Provokation zum Shoa-Mahnmal im Herzen Berlins. Ich zähle auch noch den Film „Die Blumen von gestern“ dazu. Erinnerungskultur braucht auch Zukunft, sie ist nicht Konservierung des Vergangen. Dazu kann ich mich weiterhin äußern.

Ein Gedanke zu “Potsdam und Auschwitz

  1. ja, unsäglich. hast du thierses kommentar auf radio eins gehört, weg bewilligung der gelder im bundestagsausschuus für die wilhelmin. kolonade des stadtschlosses, aber ablehnund der für das einheitsdenkmal? (in potsdam gehts weiter…)

    und noch was anderes:

    kennst du den?

    Timothy Nunan is an Assistant Professor and Freigeist Fellow at the Center for Global History at the Free University of Berlin

    und sein buch?

    https://history.ceu.edu/events/2017-03-14/humanitarian-invasion-global-development-cold-war-afghanistan

    liebe grüße

    th.

    Thomas Ruttig Co-director, Afghanistan Analysts Network (AAN) Phone (Kabul): 0093 795 479 479 Phone (Germany): 0049 3301 539029 E-Mail: thomasruttig@hotmail.com Twitter: @aantru @aanafgh @AANdaripashto Websites: http://www.aan-afghanistan.org and https://thruttig.wordpress.com/

    ________________________________

    Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s