Der geistesgestörte Präsident der USA, noch immer nach dem diplomatischen und internationalen Protokoll hofiert, beschreibt den Tod von IS Al-Baghdadi;
According to Trump, al-Baghdadi and a “large number” of his fighters were killed on Saturday night in Idlib Province, Syria, after a raid by U.S. Special Operations forces. Trump offered a dramatic narration of the raid, which he said he was able to watch and took “approximately two hours.” He gave a graphic account of the terrorist being chased down a tunnel by American troops “whimpering and crying and screaming all the way.”
“He reached the end of the tunnel as our dogs chased him down,” Trump said of Baghdadi. “He ignited the vest, killing himself and three of his children. “He died like a dog.”
(https://news.yahoo.com/trump-isis-syria-abu-bakr-al-baghdadi-140659854.html)
Hunde beleidigen ist eine unappetitliche Sache, aber leider wird das auch bei uns alltäglich gepflegt:
Blöder Hund, Dumme Sau, Du Affe…
Wenn ein hochrangiger Politiker so redet, kann man sich einen Reim drauf machen: Herkunft, Ideologie, Weltanschauung, moralische Minderleistung etc. – aber Trump beweist, dass ein autoritärer Psychopath sich fast alles erlauben kann, solange er in seiner Machtausübung nicht als der Kaiser ohne Kleider behandelt wird. Er kann das,
- Weil er die Finger am Atomknopf hat
- Weil er tatsächlich unmittelbare exekutive transnationale Macht hat
- Weil er die Instinkte eines Teils der Bevölkerung bedient, die gerade nicht das Volk sind
- Weil er keine organisierten Gegner hat.
Die Diplomatie ist keine Ausrede dafür, mit diesem Menschen und über ihn in bezeichnenden Worten zu reden. Natürlich kann sie andere Begriffe als ich verwenden, aber was z.B. die Pathologie des Trump’schen Narzissmus betrifft, die keine verminderte Schuldfähigkeit bedeutet, oder sein Sexismus, Rassismus und seine Verachtung, muss man schon ganz nahe an diesen Worten bleiben, damit sie verstanden werden, und man selbst.
He died like a dog. https://edition.cnn.com/videos/politics/2019/10/27/sotu-thornberry-partial.cnn: Ein republikanischer Abgeordneter schließt bei CNN daraus: „Congressman Mac Thornberry tells Jake Tapper that President Trump’s language gives less incentive to remaining ISIS fighters to retaliate” – weil der Hund im Islam und für IS ein verachtenswertes Tier ist? Oder weil Trump den Toten im Tod Kleiner macht, als er im Leben war? Nun, wer wird schon Al Baghdadi nachweinen? Wer würde Trump nachweinen? Nach—weinen ist eine Tätigkeit, die überhuapt fragwürdig ist. Zurück zum Hund. Wie stirbt der heldenhafte Hund, den Trump gefunden hat, damit er den IS Führer findet:
(Trumps Tweet):We have declassified a picture of the wonderful dog (name not declassified) that did such a GREAT JOB in capturing and killing the Leader of ISIS, Abu Bakr al-Baghdadi!
505.000 SPIEGEL ONLINE 21:02 – 28. Okt. 2019 (https://www.spiegel.de/panorama/donald-trump-lobt-den-hund-der-abu-bakr-al-baghdadi-bis-zuletzt-verfolgte-a-1293809.html) (29.10.2019)
Ich mache jetzt den gleichen Fehler, den die dauernde, meist kritische und fast immer korrekte Erwähnung der AfD in den deutschen Medien bewirkt. Durch ständige Hinweise auf die wirklich Bösen macht man das Böse populär, etwa so, wie die Meldung, dass es auf der B1 heute keinen Unfall gab, niemanden Interessiert, und das himmlische Harfenspiel weniger spannend ist als das teuflische Ziehharmonikaspiel (Gary Larsson).
Aber mich verfolgt der Hund, der in unserer Kultur mehr geschätzt werden sollte als in der des IS oder des Islam? Du Hund…naja, das kann ja liebevoll sein, aber doch auf eine etwas peinliche Art, wenn es um den Tod geht, um die Konstruktion des ewigen Kampfes – bei Trump der weißen Suprematie über alle anderen Menschen, Tiere, Geister und Frauen.
Trump wird man nicht so leicht durch ein Attentat los, da wachsen die Pences nach wie die Köpfe der Hydra. Trump wird man vielleicht durch Wahlen nicht mehr los, weil die US Demokratie schon hinlänglich beschädigt ist. Ein Attentat würde eine unsägliche Welle von Gewalt auslösen. Ein weiterer Wahlsieg wird die USA noch stärker ins Lager unserer Gegner abdrängen.
Um Demokratie bei uns zu verbessern und zu stärken, brauchen wir nicht Trump als Negativfolie, sondern uns als positive Akteure – was aber heißt, angesichts der knappen Zeit: finis terrae! – dass wir uns darum kümmern, wie wir leben wollen, nicht wie andere sterben sollen. Banal? Mein Hund schläft und kann keinen Twitter lesen.