noch ist die weitgehende jkleinschreibung meinem defekten computer geschuldet, wird bald besser!
Deutlicher kann man es nicht schreiben:
„Mehr als inakzeptabel ist: wegzuschauen, wenn Tausende frieren und leiden; wegzuschauen, wenn in der Ägäis Boote zurück Richtung Türkei geschleppt werden; wegzuschauen, wenn in Kroatien Flüchtlinge mit Gewalt über die Grenze nach Bosnien verbracht werden; wegzuschauen, wenn im Mittelmeer – aufgrund des Verzichts auf staatliche Rettungsaktionen und der aktiven Behinderung ziviler Helfer – Menschen ertrinken. Das ist eine permanente, kollektiv sanktionierte Missachtung der Menschenrechte, begründet auf der grauenvollen Überzeugung, dass nur Abwehr und Abschottung jener oft beschworenen „Sogwirkung“ entgegenwirken, die man in vielen europäischen Hauptstädten genauso fürchtet wie in Bosnien-Herzegowina.
Sich der „Schließung der Balkanroute“ zu rühmen, nur um dann das Problem der an der Südgrenze der EU gestrandeten Migranten an Nicht-EU-Staaten auszulagern, ist heuchlerisch. Angebote für Hilfsgelder an die Bedingung zu koppeln, sie mögen Familien, nicht aber jungen Männern zugutekommen, ist zynisch. An die Regierung in Sarajevo zu appellieren, die Lebensumstände für „ihre“ Flüchtlinge zu verbessern, und die „eigenen“ Flüchtlinge auf griechischen Inseln im Matsch überwintern zu lassen, ist unverschämt.“ Süddeutsche 4.1.21
Immerhin: in unserem land kann man das in den medien lesen. Die länder, die wir mit waffen für ihre kriege beliefern, lassen auch das nicht zu. Heute, am 5.1. hat seehofer und sein ministerium verlauten lassen, man wird keine flüchtlinge aus bosnien aufnehmen. D.h. man wird sie weiter sterben lassen. Seehofer tötet.
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Solche inhalte könnte ich jeden tag schreiben und werde es in abständen weiter tun.ichwill mich aber nicht verbal daran abnutzen, dass ein sachverhalt, den jeder kennen und verstehen kann, immer wiederholt wird, ohne ausweg, ohne umkehr. Die so genannten christen, sie so genannten sozialen demokraten, die unbekümmert ihren idolen opfern und sich bekreuzigen oder zur solidarität aufrufen regieren, als ob menschenleben außerhalb ihrer machtinteressen weniger zählten als in ihren wahlkreisen. Ich weiß so gut wir ihr leser*innen, dass die meisten dieser schreibtischtäter nie vor gericht kommen (außer die christen zum jüngsten gericht, aber da kann ich mich an ihren höllenstrafen nicht erfreuen), aber man würde sich doch freuen, wenn manche von ihnen am eigenen leib erfahren würden, welches unglück sie über die menschen bringen.
Ich kenne den balkan gut. Ich weiß, dass viel unglück dort ausgelöst wurde durch die blödsinnige außenpolitik des herrn genscher und von teilen der EU, und dass die jetzige bosnische politik auch durch die politische inkonsequenz von usa, nato und deutschland mit-verursacht wurde – untermitwirkung der nationalisten in den balkanischen regionen. Aber heute diese lächerlich geringen flüchtlingszahlen auf eine geschichtsinterpretation und so genannte grundsätze zu reduzieren, ist unmenschlich. Seehofer tötet.Ach ja, herr merz, ausgerechnet, der blackstone vandale, fürchtet, dass noch mehr flüchtlinge kommen, wenn wir die in bosnien retten…man sollte ihn vielleicht einmal drei tage in einem lager hungern und frieren lassen.
Unsere umkehr kann nur in partieller illoyalität gegenüber diesem innenminister und seinen gefolgsleuten bestehen. Und in aktiver flüchtlingshilfe, wenn es sein muss, gegen die politik der bundesregierung.
Wäre es nicht trotzdem gut, den Flüchtlingen in Bosnien und Griechenland, in Libyen und Tunesien, Zukunftsperspektiven in ihren Herkunftsländern aufzubauen? Ist das völlig abwegig? Warum sollte das nicht gehen?
Von linker Seite wird immer argumentiert, es gäbe nur Push-Faktoren, keine Pull-Faktoren. Da ist es doch kein Wunder, dass Push-Faktoren Gegen-Push-Faktoren erzeugen. Wenn es nur „Push“ gibt, dann gibt es eben nur „Push“ und „Push-Back“.
Würde man Pull-Faktoren anerkennen, dann könnte man auch daran arbeiten „Pull-Back-Faktoren“ aufzubauen, die friedlicher sind als „Push-Back-Faktoren“.
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nun ist gerade Bosnien ein schlechtes Beispiel, weil wir – Deutschland, EU, NATO – direkt an der dortigen Misere mitbeteiligt sind, schul, können Sie sagen. das gilt für andere Zwischenländer der flüchtenden nicht. wenn wir einen push – back to syria, afghanistan etc – versuchen wollten, müssten wir DORT vernünftige bedingungen schaffen, und wenn, dann lehrt die Erfahrung, ist die rückkehr aus Deutschland ungleich erfolgreicher als die aus den Zwischenländern
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Bislang war die Idee: Deutschland schickt Asylrechtsprüfer nach Griechenland, die den griechischen Behörden helfen. Könnte Deutschland nicht statt dessen Sozialarbeiter nach Griechenland schicken, die sich mit den Behörden und den Angehörigen in Syrien, Afghanistan usw. in Verbindung setzen, um Zukunftsperspektiven in den Heimatländern aufzubauen. Warum kann das nicht auch von Griechenland aus geschehen?
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Sozialarbeiter, ngos etc. sind vor ort. aber eine sehr restriktive griechische politik und der konflikt mit der türkei geben den flüchtlingen deshalb schon keine perspektive. sich mit angehörigen in afghanistan in verbindung setzen…ich kenne das land gut genug, dass ich diese option für absurd halte. die fluchtgründe aus a. sind nach wie vor stichhaltig – und zwar materiell UND politisch. abschiebungen dorthinsind solche in den tod, in bitterste armut – oder in die rückkehrmotivation. griechenland ist insoferne ein größeres problem für EU und uns,als wir dort nicht einfach das richtige durchsetzen können…hat deutschland jahrelang schleifen lassen; bosnien ist einfacher, denn a9 die paar wenigen flüchtlinge kann man aufnehmen, ohne dass man es auch nur merkt in deutschland und b) dort kann man bedingungen auf gegenseitigkeit relativ einfach aushandeln.
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