„Prioritäten abarbeiten“ ist so eine Phrase wie „alternativlos“. Beides gibt es so nicht. Innerhalb von Gleichzeitigkeit gibt es natürlich alle denkbaren und sinnvollen, leider auch unsinnigen, Vorrangsaktionen; aber auch dann muss und kann man zeitgleich an verschiedenen Themen und Problemen arbeiten, man kann sie in Grenzen sogar zeitgleich denken.
Die Deutsche Beteiligung am afghanischen Desaster wird im Augenblick vom Krieg Russlands gegen die Ukraine nicht nur überschattet, sondern von Politik, Medien und oft auch von Fachleuten schlicht abgedrängt. Ins Ungenaue, Vergangene, Unterbewusste.
Allein im Hochschul- und Schulbereich wird eine ganze Gesellschaft zerlegt und in die Vergangenheit zurückgedrängt. Ja, es gibt Widerstand und Ausweichpolitik. Aber sie teilweise halbherzig, oft unkoordiniert und ganz sicher nicht im Prioritätenkatalog der deutschen Politik – sowohl was die Haltung gegenüber Afghanistan betrifft (das Land verhungert) als auch der Umgang mit Geflüchtete.
Einige wenige von uns, die das Land und die Probleme kennen, arbeiten an diesen Problemen weiter. Dazu einige Informationen:
I have given an interview for Boell: Higher education in Taliban’s Afghanistan | Heinrich Böll Stiftung
Higher education in Taliban’s Afghanistan | Heinrich Böll Stiftung The unexpected ban of secondary school education of girls on 23 March 2022 by the Taliban authority was condemned… |
And there is a very instructive contribution by Thomas Ruttig on former Afghan officials:
Folterverantwortlicher spricht in Berlin: Zweierlei Maß
Folterverantwortlicher spricht in Berlin: Zweierlei Maß Thomas Ruttig: Afghanistans Ex-Geheimdienstchef Nabil war einst für Folter verantwortlich. Trotzdem ist er in Berlin als Experte… |
Mit Böll und YAAR arbeitet auch ein neues Zentrum in Afghanistan und Deutschland zusammen: Factsheet of Science and Development Support Centre (SDSC): Wen das interessiert, der kann direkt Kontakt aufnehmen: Dr. Wahab Rahmani, dr.wahabrahmani@gmail.com ; oder mich anschreiben.
Wir haben noch eine Menge Haftung und Verantwortung abzutragen, bevor wir uns überlegen, wo sonst wir noch mit-verantwortlich, -schuldig, -beteiligt oder ungerührt sind.