Das Lob von Biden für Scholz in Elmau lässt den Kanzler erblühen. Nicht die dummen deutschen Kritiker, nein, die lieben Verbündeten in den USA haben ihn, ja was? gelobt haben sie ihn. Wofür? Wenn die Ukrainepolitik in Deutschland einiges an Scholz‘ Zaudern gut macht, dann ist das nicht sein Verdienst, sondern das von Baerbock, Habeck, und vielen Menschen der zweiten Reihe, die einfach das grinsende Nichtstun gar nicht beachten. Ich weiß schon: man darf nichts überhasten, gut und ausdauernd beobachten, dann wird man eines Tages glaubwüridg trauern können – behaltet das im Auge, es wird so kommen.
Was Elmau betrifft: die Süddeutsche Zeitung hat das gestern besser als andere zusammengefasst: Kassian Stroh vom Newsdesk. https://www.sueddeutsche.de/politik/news-nachrichten-ukraine-g7-russland-kiew-1.5609783. NEIN: ich kritisiere nicht die Inszenierung der Politik, die muss wohl sein, um durchzusetzen, was sonst unbemerkt von den Massen gemacht werden könnte. NEIN. ich kritisiere nicht den Scholz im Einzelfall Elmau. Selbst die hunderten Millionen Euro sind besser angelegt als Steuergeld für die Potsdamer Hitler-Hindenburg-Kirche.
Mir stößt etwas anderes auf: Herr Biden spricht nicht für die USA. Er spricht für die halben USA. Es gibt eine faschistoide Mehrheit unter den Republikanern, unter den Bundesrichtern, unter vielen Staatsrepräsentanten. Und die bestimmen zur Zeit die Politik der USA mehr als die demokratischen Beharrungskräfte (das sind nicht einfach die Parteidemokraten).
Und Scholz rückt Deutschland näher an diese USA, und die NATO ist wiederbelebt wie lange nicht, und kaum einer redet mehr von einer europäischen Verteidigung, als wären die USA verlässliche Verbündete. Wenn Putin den Westen angreift, und das traue ich dem Wiedergänger Hitlers und Stalins zu, dann greift er uns an und nicht die USA.
Und dann. Ich hoffe, aber ich bete zu niemandem, ich hoffe, ich habe UNRECHT.
Vieles, was die G7 und Gäste machen, ist schlechter als in Deutschland, manches ist besser. Das ist nicht das Problem und denkt an die klugen Sätze von Koehler im letzten Blog. Aber die USA weitermachen lassen mit Assange, Frauenfeindlichkeit, Rassismus….das geht in einem Bündnis nur, wenn sie nicht Verbündete sind, sondern in einigen Bereichen Vertragspartner. Das ist ein Unterschied. So, wie es in der NATO einen positiven Unterschied machen würde, den Erdögan rauszuschmeissen und den Orban etc. Wenn es uns trifft, ist es zu spät.