HILFE FÜR DIE AFGHANISCHEN ORTSKRÄFTE – JETZT

Man hat den deutschen Soldaten in Afghanistan gedient. Für sie übersetzt, ihnen das Land erklärt, geputzt, gebuckelt und sich allen möglichen Gefahren ausgesetzt, um die Besatzungsarmee vor Ort stabil zu halten. Sie haben richtig gelesen: BESATZUNGSARMEE. Das war nicht immer meine Ansicht von der US-unterworfenen Intervention (Daxner 2017). So, wie die Bundesregierung und die Bundeswehr mit den Ortskräften verfahren, wird im Nachhinein vieles von dem, worüber man legitim hätte reden können, entwertet. Alkohol wird geborgen, ein Zapfenstreich wird angepeilt, aber einfachste humanitäre Prinzipien werden der deutschen Verfahrenspolitik geopfert. Im wahren Sinn des Wortes, das Leben vieler steht auf dem Spiel. Aber auch: allmählich kommt Bewegung in die deutschen Hirne, und da brauchen die keine Verdopplung von Kommentaren. Diese Bewegung ersetzt nicht Politik, sie ist die unmittelbare politische Betätigung verantwortungsbewusster Bürgerinnen und Bürger. Deshalb SPENDET für die Ortskräfte

https://www.betterplace.org/de/projects/28235-unterstuetzung-afghanischer-ortskraefte-in-deutschland

Die Aktion ist jetzt angelaufen. Bitte informiert euch über den letzten Stand der Dinge und vergesst nicht, dass der Afghanistaneinsatz Deutschlands nicht einfach auf deutsche Interessen zurückzuführen war.

Gut und wichtig zu lesen: https://zeitung.sueddeutsche.de/webapp/issue/sz/2021-07-09/page_2.478849/article_1.5346471/article.html

Eine wichtige Überschrift: Die USA beenden ihren längsten Krieg –

Washington zieht fast alle Truppen aus Afghanistan ab. Deutsche Ehrenamtliche sammeln Spenden für bedrohte Ortskräfte.

Von Tobias Matern

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Da ist vieles von dem drin, das uns am Vergessen hindern soll:

  • Der LÄNGSTE KRIEG der USA – und wie er sich in den letzten Jahren immer mehr in ein zweckloses Unternehmen gewandelt hat, wenn je ein verständigungsfähiger Zweck existiert haben sollte
  • Der LÄNGSTE KRIEG, in den Deutschland und andere Länder sekundär-motiviert hineingezogen wurden
  • Eine von Anfang an beschädigte und teilweise unglaubwürdige Kommunikation zwischen Regierung, Militär und Bevölkerung
  • Viele Opfer, vor allem in Afghanistan, und kaum Aussichten auf eine demokratische Stabilisierung jenseits der politischen Lager – Der Westen taugt hier so wenig wie der Nicht-Westen, oder wie die Region sonst bezeichnet wird…
  • In den wichtigen Quellen kann man viel über Afghanistan in den letzten Jahren lernen. Wer es noch nicht kennt, sollte hier beginnen: https://www.afghanistan-analysts.org/en/pubauthor/thomas-ruttig/

Aber jetzt vor allem:

https://www.betterplace.org/de/projects/28235-unterstuetzung-afghanischer-ortskraefte-in-deutschland

Literatur zum ersten Absatz: Daxner, M. (2017). A Society of Intervention – An Essay on Conflicts in Afghanistan and other Military Interventions Oldenburg, BIS.

Und lest weiter:

https://www.spiegel.de/ausland/afghanistan-us-armee-verteidigt-heimlichen-abzug-aus-bagram-militaerbasis-a-b0ade4e6-0200-4489-8b6e-6fbd75d90835?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE (10.7.21)

WICHTIGES POSTSKRIPTUM:

Heute Nacht erreichte mich ein Freund und Kollege aus den amerikanisch-afghanischen Tagen, der sich von New York aus um das Schicksal der jetzt nach dem Abzug gefährdeten akademischen Welt, v.a. der Professorinnen und Professoren, sorgt. Es ist dieses ein Sektor, der tatsächlich in den letzten Monaten im Schatten lag, weil es hier weniger direkte Brücken zu den ISAF und RSM Militärs gab, indirekt allerdings schon. Wer dazu etwas weiß oder helfen will, melde sich bitte bei mir. Danke

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